Frust bei Zverev: Gescheitert im Regen von München
Bei widrigen Bedingungen scheitert ein frustrierter Alexander Zverev im Viertelfinale des ATP-Turniers in München am starken Cristian Garin.
von SID
zuletzt bearbeitet:
19.04.2024, 17:48 Uhr
Alexander Zverev versuchte alles. Er ging ans Netz, schlug von unten auf, legte sich vor lauter Frust mit dem Schiedsrichter an - doch gegen alle Widrigkeiten und einen selbstbewussten Kontrahenten fand er keine Lösung. Bei nasskalter Witterung scheiterte der an Nummer eins gesetzte Hamburger mit einem 4:6, 4:6 schon im Viertelfinale des ATP-Turniers in München am Chilenen Cristian Garin, Sieger von 2019.
"Ich habe alles versucht und viele Dinge probiert, er hat auch gut gespielt, aber es gab nichts, was ich wirklich machen konnte", sagte Zverev. Die Bedingungen hatten ihm die Waffen geraubt. "Meine Power wurde mit weggenommen", sagte Zverev.
Zverev hadert mit dem Referee
Seinem Ärger hatte er zuvor freien Lauf gelassen und dabei Schiedsrichter Richard Haigh ins Visier genommen. "Es regnet seit drei Stunden ununterbrochen. Und es wird keine Sekunde darüber nachgedacht, hier zu unterbrechen", zeterte Zverev. Beim Stand von 2:4 im zweiten Satz legte der Olympiasieger nach: "Ich schenke die nächsten zwei Spiele ab, und dann bin ich fertig hier. Das ist wirklich lächerlich. Ich rutsche bei jedem Schritt, den ich mache."
Zverev war bei sieben Grad, Wind und fortwährendem Nieselregen schnell einem Break im ersten Satz hinterher gelaufen und sah selten Land gegen den selbstbewussten Garin. Der Chilene, nur noch die Nummer 106 der Weltrangliste, spielte weitgehend fehlerfrei, immer wieder störte er mit variablen Schlägen den Rhythmus des Weltranglistenfünften. Nach genau zwei Stunden und dem zweiten Matchball war Schluss.
Garin trifft auf Fritz
Zverev winkte noch einmal kurz dem Publikum zu und ging dann zügig vom unwirtlichen Centre Court. Auf den ersten Turniersieg in diesem Jahr muss er weiter warten, auch auf einen dritten Titel in München nach 2017 und 2018. In den beiden vergangenen Jahren war er schon im Achtelfinale der BMW Open gescheitert. In der kommenden Woche spielt Zverev das Masters in Madrid. Dort hat er schon zweimal gewonnen - bei wesentlich besseren äußeren Bedingungen.
"Jede einzelne Sache, mit der ich normalerweise gewinne, wird mir weggenommen", sagte Zverev und führte aus: "Mein Aufschlag, mit dem ich normalerweise viele Punkte mache, wird mir weggenommen. Meine Rückhand, die vielen Gegnern Probleme bereitet, wird mir weggenommen - durch die Kälte und den Belag." Bei solchen Bedingungen, sagte Zverev, "kann ich das Turnier nicht gewinnen. Das ist Fakt."
Garin trifft auf dem Weg ins Finale am Sonntag auf Taylor Fritz aus den USA. Der 13. der Weltrangliste, in München an Nummer drei gesetzt, besiegte den Briten Jack Draper 4:6, 6:1, 7:6 (7:1). Auch Fritz hatte mit den äußeren Umständen zu kämpfen. "Es ist hart, es ist wirklich kalt, der Wind ist stark, es sind schwierige Bedingungen", sagte er.