Gasquet zu aktuellen Dopingverfahren: „Jeder sagt es. Es ist ein bisschen grotesk"
Richard Gasquet hat eine klare Meinung bezüglich der Dopingfälle um Jannik Sinner und Iga Swiatek. Das Vorgehen der ITIA trifft auf Unverständnis des Franzosen.
von Johanna Brauer
zuletzt bearbeitet:
01.12.2024, 00:09 Uhr
Die Tennissaison ist vorbei, die Diskussionen werden dafür immer lauter. Der professionelle Tennissport befindet sich in einer Dopingskandalkrise. Heißer Diskussionspunkt ist, wie die ITIA die Fälle Sinner und Swiatek abgewickelt hat. Zwei Spitzen der Tenniswelt, positive Proben auf verbotene Substanzen und die Öffentlichkeit erfuhr erst nach dem Abschluss der Verfahren von den Ermittlungen gegen die beiden Spieler.
In einem Interview mit La Dépêche drückt der erfahrende Gasquet sein Unverständnis für die Handhabung der Tennisbehörden aus: „Das erfährt man jetzt erst hinterher! Normalerweise gibt es eine Verhandlung, dann eine Beratung und ein Urteil. Jetzt kriegen wir alles zur gleichen Zeit, und das ist nicht normal, das hat nichts zu bedeuten. Es ist nicht auf der Höhe der Zeit.“
Gasquet: „Die Sportjustiz ist voll von Amateuren“
Weiter führt der französische Einhändige-Rückhand-Spezialist aus: „Auf jeden Fall war der Fall schlecht koordiniert, schlecht gekämpft und schlecht gemacht, das steht fest. Die Sportjustiz ist voll von Amateuren. Es gibt eine Kakophonie. Wir lernen es alle gleichzeitig und keiner weiß etwas. Das klingt überhaupt nicht professionell.“
Sinners Doping-Geschichte ist noch nicht abgeschlossen, da seine Akten auf dem Schreibtisch des Court of Arbitration of Sports (CAS) liegen, nachdem die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) die Entscheidung der International Tennis Integrity Agency (ITIA) angefochten hat, den Italiener freizusprechen. Swiateks Skandal kam erst am Mittwoch ans Licht. Sie fiel im August dieses Jahres bei einem Dopingtest durch, woraufhin die ITIA die Polin für nur einen Monat sperrte.