19. Sieg in Folge: "Maestro" Roger Federer im Halle-Halbfinale!
Roger Federer ist bei den Gerry Weber Open in das Halbfinale eingezogen. In Halle Westfalen schlug der achtmalige Turniersieger den Australier Matthew Ebden is zwei Sätzen.
von Maximilian Kisanyik
zuletzt bearbeitet:
22.06.2018, 15:23 Uhr
Zu Beginn der Partie sah es für Gerry-Weber-Open-König Federer nicht nach einem Spaziergang aus. Ebden, der etwas überraschend im Viertelfinale stand, begann souverän und gab sich bei eigenem Service keine Blöße.
Aber auch "FedEx" auf der Gegenseite ließ sich nicht zweimal bitten und zog mit solidem Serve-and-Volley-Spiel und glatten Aufschlagspielen nach. Der Weltranglistenerste wirkte im Gegensatz zur Vorrundenpartie gegen den Franzosen Benoit Paire weniger fehleranfällig und verzückte die Zuschauer mit sensationellen Punkten.
Ebden überzeugte hingegen mit schnörkellosem und schnellem Spiel. Die ersten Chancen auf ein Break erarbeitete sich Federer beim Stand von 4:4. Der Underdog musste mehrmals über Einstand gehen, konnte sich jedoch aus der Bredouille befreien.
Federer bleibt cool
Ohne Break ging der erste Satz folgerichtig in den Tiebreak, in dem vor allem Federer sein Level noch einmal steigerte. Mit tollen Returns setzte er seinen Gegner unter Druck und schnappte sich mit einem krachenden Rückhand-Return-Winner den ersten Satz mit 7:2 im Tiebreak.
Nachdem Federer gegen Paire zwei Matchbälle abwehren musste, war die Leistung gegen Ebden beinahe fehlerfrei. Allein die Chancenverwertung ließ beim Schweizer zu wünschen übrig. Gleich im ersten Aufschlagspiel in Satz zwei hatte Federer zwei Breakbälle, die er beide nicht nutzen konnte.
Wie im Sport so üblich, sollten sich die liegengelassenen Chancen rächen. Ebden ließ sich von einer kleinen Diskussion zwischen Federer und dem Stuhlschiedsrichter nicht beirren und sah kurz darauf zwei Breakbälle für sich auf der Anzeigentafel. Der Australier zeigte sich unnachgiebig und zwang den "Maestro" zu einer 25-Schläge-Rallye, die er durch einen Fehler des Schweizers schließlich zur 2:1-Führung nutzte.
Ebden solide - Roger hadert
Die Reaktion des Mannes mit der Mission "Halle-Titel Nummer 10" ließ nicht lange auf sich warten und Federer schnappte sich das sofortige Re-Break zum 2:2-Ausgleich.
Mit zunehmender Spieldauer drehten sich die Machtverhältnisse auf dem Court. Es war Matthew Ebden, der den Takt vorgab und Federer teilweise gekonnt und klug ausspielte. Das Resultat war ein verdientes Break zur 4:3-Führung.
Federer wirkte teilweise genervt. Weniger vom Spiel, andere Dinge neben dem Platz schienen dem 36-Jährigen gegen den Strich zu gehen.
"Maestro" bleibt "Maestro"
Die Führung des Australiers hielt jedoch wieder nicht lange an und Federer holte sich mit vier überragenden Winnern das Break zurück und verhinderte den Satzausgleich. Das darauffolgende Aufschlagspiel von 65 Sekunden untermauerten Federers Ambitionen in zwei Sätzen den Halbfinaleinzug perfekt zu machen.
Ebden schien mit sich zu hadern und strauchelte im falschen Augenblick. "FedEx" nutzte seine Chance und setzte seinen Gegner unter Druck. Ein Break mit perfektem Timing zum endgültigen 7:6 (2) und 7:5-Sieg lässt Federer weiter von seinem zehnten Titel in Halle träumen.
Für die Nummer eins der Welt war es der 19. Sieg auf Rasen in Folge.