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Grandioser HTT Finals-Auftakt

Zum Auftakt der 34. Auflage der Babolat HTT Finals powered by Kärnten im UTC La Ville, hat Dominik J...

von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet: 24.11.2024, 02:18 Uhr

Zum Auftakt der 34. Auflage der Babolat HTT Finals powered by Kärnten im UTC La Ville, hat Dominik Jaros am Samstag Nachmittag das Duell des HTT French Open Siegers gegen den HTT Wimbledon-Champion in der blauen Gruppe nach einem phasenweise hochklassigen und extrem spannenden Spiel gegen Italiens HTT Star Luca Vanella mit 4:6, 6:4 und 7:6 für sich entschieden. Der 33jährige feierte nach 2:39 Stunden Spielzeit, einem zwischenzeitlichen 2:5 Rückstand im dritten Satz und mit 106:100 Punkten nach 206 ausgespielten Ballwechseln seinen 19. Sieg im 20. Saisonmatch, und ist mittlerweile bereits seit 18 Spielen ungeschlagen. Im zweiten Einzel-Match des Eröffnungstages sorgte der zum 8. Mal bei den HTT Finals aufschlagende Ranglisten-Erste Damian Roman mit einem 6:4, 6:1 Erfolg über den gut spielenden Finals-Debütanten Julian Redl für den erwarteten Auftakt aus rumänischer Sicht. Ein Bericht von C.L

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Luca Vanella beim Finals-Debüt mit Satz & Break voraus

Was für ein Auftaktmatch für das am Samstag Nachmittag in Szene gegangene, und mit großer Spannung erwartete HTT Saisonfinale 2024 im UTC La Ville. Vor vollem Haus in einer ausgezeichnet besuchten Halle, sorgten Saisondominator Dominik Jaros und Italiens Tennis-Freigeist Luca Vanella für einen unterhaltsamen, inspirierenden und fesselnden Aufgalopp in die Finals-Ausgabe von 2024. Zunächst sah die Neuauflage des heurigen HTT French Open Viertelfinales die italienische Nummer 3 der Hobby Tennis Tour im Vorteil. Der 23jährige hatte sich mit einem frühen Break gleich im ersten Game den entscheidenden Vorteil erspielt, und nach 42 Minuten den ersten Satz mit 6:4 gewonnen. Als der HTT Rasen-Champion dann im zweiten Satz mit dem Break zum 3:2 nachlegte, schien Jaros zum ersten – aber nicht zum letzten – Mal in Bedrängnis. Der großgewachsene 33jährige mit dem unendlichen Selbstvertrauen nach einer galaktisch gespielten Saison, holte im Folge-Game prompt das Re-Break, und doppelte bei 5:4 ein zweites Mal als Rückschläger nach. Damit hatte Jaros nach weiteren 49 Minuten mit 6:4 für den Satzausgleich gesorgt, und das Match in einen dritten – am Ende auch epischen – Satz gehievt.

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Dominik Jaros gewinnt entscheidenden dritten Satz nach 2:5 Rückstand

Dieser alles entscheidende dritte Durchgang sollte am Ende 1:07 Stunden dauern. 67 Minuten, die vorallem im Finish nichts für schwache Nerven waren, und den Mythos HTT Finals Gruppenmatches um ein weiteres seriöses Kapitel bereichterten. Vanella schien den Satzverlust rasch verdaut zu haben, und legte nach einer ausgeglichenen Anfangsphase mit zwei Break zum 3:2 und 5:2 scheinbar entscheidend nach. Doch weil Jaros mit dem Rücken zur Wand agierend bei seinen Aufschlagspielen wieder zulegen konnte, und als Rückschläger am Return aggressiver und mutiger zur Sache ging, gelang dem HTT French Open Sieger mit zwei Re-Breaks tatsächlich das nicht mehr erwartete Comeback in diesem Spiel. Damit war das Eröffnungs-Einzel des 168igsten und letzten HTT Saisonturniers endgültig in seiner kuriosen und megaspannenden finalen Phase angelangt. In der vollen Halle bekamen die Zuschauer den Eindruck, dass zwar beide Spieler den Sieg verdient hätten, aber keiner gewinnen wollte. Jaros ließ zunächst bei 5:5 eine 40:15 Führung ungenützt, und kassierte förmlich aus dem Nichts heraus das Break zum 5:6. Erneut am sportlichen Abgrund schlendernd, krallte sich Jaros ein letztes Mal ein Break, und kämpfte sich so in den Tie-Break, in dem Vanella rasch 2:0 führte, Jaros sich zwei Doppelfehler leistete, ehe der 33jährige bei 6:4 gleich den ersten vo zwei Matchbällen nützte, und sich nach 2:39 Stunden Spielzeit in seinem achten Karriere-Finals-Match zum vierten Mal über einen Sieg freuen durfte. “Eigentlich darf ich dieses Spiel nicht gewinnen, Luca hat heute sicher mit geholfen. Ich fühle mich eigentlich gut, aber heute war es irgendwie ein Krampf”, so der 4fache HTT Saisonturniersieger vom CTP Pötzleinsdorf.

Julian Redl feiert gegen Damian Roman trotz Zweisatz-Niederlage ein gutes und sehenswertes HTT Finals Debüt

Einen ersten Schritt in Richtung seines achten Semifinaleinzuges bei den HTT Finals im UTC La Ville hat am Samstag Abend am Centercourt des UTC La Ville auch der Ranglisten-Erste Damian Roman gemacht. Rumäniens Ausnahmekönner ließ im zweiten direkten Duell mit Niederösterreichs Finals-Debütant Julian Redl erwartungsgemäß keine Zweifel über den Sieger aufkommen, und war nach 63 gespielten Minuten und damit kraftsparend als klarer Sieger vom Platz gegangen. Die Feuertaufe des erst knapp vor Beginn der Auslosung am Donnerstag ins Turnier gerutschten Julian Redl, kann man aber trotz der letztlich ergebnistechnisch klaren Zweisatzniederlage als geglückt und gut bezeichnen. Denn der 23jährige vom ASK Ybbs ließ sich bei seinem 25. Saisonturnierstart trotz eines Fehlstarts und 1:4 Rückstands nach nur 13 Minuten nicht aus dem Konzept bringen. Als viele der Zuseher schon dachten, Redl würde hier in rekordverdächtigem Tempo ins Verderben und Debakel laufen, richtete sich der Ranglisten-Dreizehnte auf, verwickelte die Nummer 1 der HTT in sehenswerte Ballwechsel, und erntete nach grandiosen Punktschlägen auch immer wieder den verdienten Beifall des Publikums.

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Damian Roman mit nunmehr 23 Matchsiegen bei den HTT Finals die Nummer 3 der ewigen Bestenliste

Redl schaffte das Re-Break, glich zwischenzeitlich zum 4:4 aus, ehe er den ersten Satz nach 34 Minuten doch mit 4:6 abgeben musste. Danach war – wie unsere Freunde & Nachbarn aus Bayern sagen würden – der Kas gebissen. Roman spielte nun seine Klasse aus, führte rasch mit 3:0 und 4:1, während sich Redl nur mehr sporadisch, dafür aber brillant bei seinem HTT Finals-Debüt in Szene setzen konnte. Fünf Spielbälle fand der 23jährige Ybbser im sechsten Game noch vor, ehe er das Break zum 1:5 und gleich darauf auch das 1:6 kassierte. Roman hatte damit beim 140. Turnierstart seiner Karriere und im 530. HTT Einzelmatch seiner Laufbahn die Pflicht erfüllt, und mit seinem 23. Sieg im Rahmen der Finals, den drittplatzierten der ewigen Finals-Bestenliste in Sachen meiste Matchsiege, Martin Kova mit ebenfalls 23 Siegen egalisiert. “Ich finde es war ein gutes erstes Match mit guten Ballwechseln. Kompliment an Julian Redl. Er hat ein starkes Match abgeliefert, ich war überrascht von seiner Leistung”, meinte der topgesetzte Rumäne, der seit zwei Tagen über eine Verkühlung klagt, und zumindest das Semifinale erreichen möchte. “Das war eine gute Leistung. Gegen die Nr. 1 hatte ich nicht die größte Erwartung. Mein Saisonziel war, hier bei den Finals dabei zu sein, und so konnte ich heute befreit aufspielen”, zeigte sich auch Newcomer Julian Redl zufrieden.

von Claus Lippert

Sonntag
24.11.2024, 01:21 Uhr
zuletzt bearbeitet: 24.11.2024, 02:18 Uhr