Greul nutzt Heimvorteil aus
Bei seinem Heimturnier in Stuttgart erreicht Simon Greul das Viertelfinale. Dort könnte ein dicker Brocken warten.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
14.07.2010, 19:17 Uhr

Ab durch die Mitte! Und dann riss Simon Greul beide Hände in die Luft. Mit einem Ass, geradeaus, genau auf die Linie, beendete er sein Zweitrundenmatch beim mit 450.000 Euro dotierten Mercedes Cup in Stuttgart gegen den an sieben gesetzten Franzosen Gilles Simon (ATP 33), der sich in der 1. Runde gegen den Deutsch-Jamaikaner Dustin Brown durchgesetzt hatte. Nach eineinhalb Stunden siegte Greul, Weltranglisten-73., mit 6:4, 7:5.
Die Schlüssel zum Erfolg: Lockerheit und Lächeln
Am Ende machte es Greul nochmal richtig spannend. Beim Stande von 6:5 hatte er bei eigenem Aufschlag zwei Matchbälle. Beide vergab er jedoch, musste sich in der Folge dreier Breakbälle erwehren, ehe er seine dritte Möglichkeit zum Matchgewinn mit eingangs beschriebenem Ass verwandelte. "Ich wusste, dass ich mit dem Break zum 6:5 jetzt eine gute Chance hatte. Davor habe ich aber verkrampft, also wollte ich da jetzt locker und mit einem Lachen rangehen, und nicht um jeden Preis den Punkt erzwingen. Deswegen habe ich auch nach zwei vergebenen Matchbällen gelächelt", sagte Greul nach dem Match.
Viertelfinaleinzug schöner als Halbfinale in Bukarest
Greul hatte bei seinem Heimturnier in Stuttgart freilich das Publikum stets im Rücken – davon angetrieben traute sich der Lokalmatador einige Riskante Schläge zu, die ihm im Endeffekt viele Punkte einbrachten. Und durch die er im zweiten Durchgang nach einem 2:5 wieder zurückkam. Zum dritten Mal steht Greul in seiner Karriere nun im Viertelfinale eines ATP 250. Im laufenden Jahr war ihm das auch in 's-Hertogenbosch gelungen, 2009 erreichte er in Bukarest gar das Halbfinale. Das Viertelfinale in Stuttgart ist für Greul aber bedeutender: "Hier ist es toll, dass Freunde und Familie da sind und sich mit mir freuen. In Bukarest habe ich mich auch über das Halbfinale gefreut, aber eben allein."
Jetzt gegen Sandplatzspezialist Juan Carlos Ferrero?
Beim Mercedes Cup trifft der Stuttgarter nun entweder auf den Argentinier Horacio Zeballos (ATP 43), der in der Bundesliga für Erfurt aufschlägt, oder auf den an vier gesetzten spanischen Sandplatzspezialisten Juan Carlos Ferrero (ATP 21). Er werde sich das Match ein wenig anschauen, um mögliche Schwächen bei seinem kommenden Gegner ausfindig zu machen, sagte Greul: "Beides sind sehr starke Gegner, vor allem auf Sand: Über Ferrero braucht man wohl nicht viel zu sagen. Und Zeballos ist zwar noch recht neu auf der Tour, hat aber gerade in der Sandplatzsaison sehr gut gespielt."(Text: jl, Foto: M. Huber)