Hat Camila Giorgi mit gefälschtem Impfpass gespielt?

Ärger für Camila Giorgi: Nachdem vor einigen Wochen erste Gerüchte über einen gefälschten Impfpass bei der Italienerin aufgekommen waren, untermauerte dies nun die betroffene Ärztin.

von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet: 07.01.2023, 18:48 Uhr

Camila Giorgi
© Getty Images
Camila Giorgi

Giorgis Name war bei der Verhaftung zweiter italienischer Ärzte aufgetaucht, die gefälschte Corona-Impfungen ausgestellt haben sollen. Dieser Vorwurf hat sich nun durch Aussagen der betroffenen Ärztin erhärtet. Sie war im vergangenen Februar festgenommen worden./

Wie die Corriere del Veneto berichtet, habe die beschuldigte Ärztin Daniela Grillone ein Geständnis abgelegt - sie bereue ihr Handeln zutiefst, so heißt es. Grillone wird vorgeworfen, Hunderte Ärzte, Krankenschwestern, Unternehmer, Polizisten und VIPs nicht geimpft, aber entsprechende Impf-Nachweise ausgestellt zu haben. Unter anderem auch Camila Giorgi und ihrer Familie.

"Keiner der Impfstoffe für die Familie Giorgi tatsächlich verabreicht"

Familie Giorgi sei schon lange Zeit von ihr behandelt worden, so Grillone, insbesondere, als Camila Giorgi an einem Tennisarm gelitten habe. "Kurz vor Beginn des Sommers kam Camila und fragte nach der Möglichkeit, falsche Bescheinigungen für alle Pflichtimpfungen sowie den Covid-Impfstoff zu erhalten", erklärte sie nun weiter. Sie habe dann Termine für den Sommer und Herbst (wohl im Jahr 2021) vereinbart. "Ich kann mit absoluter Sicherheit bestätigen, dass keiner der Impfstoffe für die Familie Giorgi tatsächlich verabreicht wurde. In diesem Fall habe ich keine Zahlung erhalten."

Die italienische Staatsanwaltschaft hat für die kommenden Wochen eine Beweisanhörung anberaumt, bei der Grillone ebenso wie ihr "Nachfolge"-Impfarzt Erich Goepel Volker verhört werden sollen.

Für Camila Giorgi könnte es damit sowohl zu strafrechtlichen, als auch beruflichen Folgen kommen. Zum einen wegen Urkundenfälschung; zum anderen, weil Giorgi sich mit der falschen Urkunde sowohl in diversen Ländern als auch bei diversen Turnieren Zugang verschafft hat, um Turniertennis zu spielen.

Der italienische Tennisverband hat bereits angekündigt, das Ende der Untersuchungen abzuwarten und bei einer Verurteilung durchzugreifen. Wie die Spielerinnengewerkschaft WTA reagieren wird, ist noch offen.

Giorgi steht aktuell auf Rang 66 der Tenniswelt, 2018 war sie bereits Weltranglisten-26., unter anderem nachdem sie in WImbledon das Viertelfinale erreicht hatte.

von Florian Goosmann

Samstag
07.01.2023, 20:42 Uhr
zuletzt bearbeitet: 07.01.2023, 18:48 Uhr