Holger Rune lernt von Boris Becker bei jedem Training
Die Kooperation zwischen Holger Rune und Boris Becker währt noch nicht lange. Der Däne hat dennoch schon viel für sich herausgezogen.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
02.12.2023, 14:29 Uhr
Wenn Holger Rune also wie vor ein paar Tagen in einem Interview erklärt, dass er auch deshalb vom Input von Boris Becker profitiere, weil der ja auch erlebt hat, dass man in jungen Jahren große Erfolge feiert - dann muss man den Dänen schon ein wenig einbremsen. Denn niemand, wirklich niemand in der männlichen Tennisgeschichte hat das miterleben dürfen (oder müssen - ok: vielleicht noch Björn Borg), was über Boris Becker nach dessen ersten Wimbledon-Sieg 1985 hereingebrochen ist. Die Lust auf einen deutschen Sporthelden im Tennis war unbeschreiblich groß - und Boris Becker konnte diese Lust im Verein mit Stefanie Graf befriedigen. Ein paar Jahre später schulterte auch noch MIchael Stich einen Teil der Last.
Von Vorteil für die Generation Becker-Graf-Stich könnte indes das Fehlen der sozialen Medien gewesen sein. Man stelle sich vor, wie dann wirklich jeder Schritt dokumentiert und vor allem auch kommentiert worden wäre.
Becker weiß um die Wichtigkeit von Pausen
Aber, gut: Das Wichtigste ist ja, dass sich Holger Rune in seiner Zusammenarbeit mit dem dreimaligen Wimbledon-Champion offenbar wohl fühlt. "Es ist wichtig für mich, einen Coach zu haben, der nicht nur ein Topspiele, sonder auch in Topcoach war." Das hat Boris Becker an der Seite von Novak Djokovic ja eindrucksvoll unter Beweis gestellt. "Immer wenn wir auf dem Court stehen, lerne ich viel. Und ich bekomme eine weise und fachlich fundierte Antwort, egal, welche Frage ich stelle. Und die Gedanken mit jemanden auszutauschen, der als Junger auch unter den Besten war ... es bedeutet eine Menge, wenn einen jemand versteht. Nicht viele Leute tun das."
Ein Aspekt, den Becker auch Novak Djokovic vermittelt hat, ist jener der schlauen Turnierplanung. Und das heißt auch: sich Pausen zu nehmen. Holger Rune hat das erkannt. "Ich habe in jedem Jahr eine schwierige Phase. Und auch das ist etwas, wo mir Boris Becker helfen kann. Wann ist der richtige Zeitpunkt, eine Pause einzulegen. Wann sollte man das Trainingspesnum erhöhen, wann runterfahren. Und so weiter ..."
Man darf gespannt sein, wohin dieser Input führt. Denn Verbesserungen waren bei den drei Events, die Holger Rune unter der Anleitung von Boris Becker gespielt hat (Basel, Paris-Bercy und die ATP Finals), deutlich erkennbar.