Holger Rune: "Sehe mich als Teil der zukünftigen Big Three"
Holger Rune ist mit nur 19 Jahren Teil der Top-10 der ATP-Weltrangliste. Perspektivisch hat der Däne noch weiaus mehr vor.
von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet:
27.03.2023, 10:52 Uhr
Holger Rune ist mit Sicherheit ein sportliches Ausnahmetalent. Das ist spätestens seit dem sensationellen Titelgewinn des jungen Dänen beim ATP-Masters-1000-Event von Paris-Bercy klar, wo der 19-Jährige sage und schreibe fünf Top-10-Spieler in die Knie zwang und im Endspiel gar den 22-fachen Grand-Slam-Sieger Novak Djokovic entzauberte. Ein Statement.
Auf der anderen Seite stehen jedoch immer wieder Eskapaden auf dem Platz, die auf wenig Gegenliebe vonseiten der Fans stoßen. Zuletzt etwa die unschöne Privatfehde mit Altmeister Stan Wawrinka, die in einem entbehrlichen Austausch beim Handshake gipfelte. Fest steht: Holger Rune kommt nicht nur gut an bei den Tennis-Fans.
Große Ziele bei Holger Rune
Das ist für den jungen Dänen ganz grundsätzlich auch kein Problem, aufräumen möchte Rune nur mit der Unterstellung, er sei arrogant: "Ich bin nicht arrogant, ich habe einfach Leidenschaft für das, was ich tue. Manchmal bin ich zu verbissen und mache Fehler, aber ich versuche, diese zu korrigieren", sagte der Däne in der Gazzetta dello Sport. "Ich will gewinnen, aber auch auf dem Platz eine Show abliefern. Ich finde es sehr positiv, dass es eine Vielzahl von Charakteren auf der Tour gibt, sonst wäre alles sehr langweilig."
Ein weiteres Charakteristikum des 19-jährigen Dänen: Holger Rune trägt sein Herz auf der Zunge, insbesondere dann, wenn es um die Aussprache seiner kurz-, mittel- und langfristigen Ziele geht. Und hier ist der Weltranglistenachte auch gegenüber dem italienischen Medium ganz deutlich: "Ich möchte Roland Garros gewinnen und sehe mich zusammen mit Alcaraz und Sinner als Teil der zukünftigen Big Three."
Während es mit Stan Wawrinka wohl nicht mehr zur ganz großen Freundschaft kommen wird, scheint Rune vor allem mit einem Mann eine blendende Beziehung zu pflegen: Nick Kyrgios. Für den Australier jedenfalls hat der 19-Jährige nichts als Bewunderung übrig. "Ich liebe seine Persönlichkeit, ich wünschte, ich könnte seinen Aufschlag haben. Als ich noch bei Futures antrat, zögerte er nicht, mit mir zu sprechen und gab mir einige taktische Ratschläge. Wir haben angefangen, uns über Nachrichten auszutauschen, und seitdem haben wir eine großartige Beziehung."