HTT FO Champion triumphiert auch in Kitzbühel
HTT French Open Sieger Dominik Jaros scheint derzeit unschlagbar zu sein, zumindest wenn der zu besp...
von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet:
03.08.2024, 12:18 Uhr
HTT French Open Sieger Dominik Jaros scheint derzeit unschlagbar zu sein, zumindest wenn der zu bespielende Untergrund rötlich färbig und rutschig ist. Der 33jährige Wiener hat sich nach seinem ersten HTT-Grand-Slam-Triumph Anfang Juni und nach einer total ausgelassenen Rasensaison am Samstag letzter Woche den Sandplatztitel bei den prestigeträchtigen HTT Generali Open Kitzbühel geholt. Der Ranglisten-Dritte vom CTP Pötzleinsdorf schlug im Tennisstadion der Gamsstadt den Überraschungsmann der 13. HTT-Kitzbühel-Auflage und Damian Roman-Schreck Timo Rabensteiner nach 2:04 Stunden Spielzeit mit 7:6, 6:2, und feierte seinen insgesamt fünften HTT Karriere Titel. Ein Bericht von C.L
Dominik Jaros erster HTT French Open Sieger der im selben Jahr in Kitzbühel triumphiert
Dominik Jaros hat sportlich betrachtet den Turbo gezündet, und seine HTT Karriere mit Beginn der heurigen Sandplatzsaison endlich so richtig in Schwung gebracht. Über neun Jahre lang hatte der 33jährige das Image des gut aufschlagenden Mitläufers, für den große Titel auf der Hobby Tennis Tour außer Reichweite waren. Zwei läppische Turniersiege konnte er in den ersten neun Jahren seiner Laufbahn einfahren. Keine berauschende Bilanz, die Jaros nun aber binnen drei Monaten gewaltig aufbesserte. Der Wiener hat seine letzten drei Turnierstarts mit dem Pokal in Händen beendet, damit seine Erfolgsquote aus neun Jahren HTT binnen 90 Tagen mehr als verdoppelt, und mit seinem zuletzt klar gemachten Titel-Hattrick sogar Platz 2 in der Jahreswertung “Race to La Ville” übernommen. Jaros ist der erste Spieler der HTT Geschichte, dem das Double bei den beiden Prestige-Events HTT French Open und HTT Generali Open Kitzbühel 500 in einer Saison gelang. Dazu ist der Aufschlag-Gigant bereits seit 12 Matches auf roter Asche unbesiegt, und mit seinem dritten Saisontitel auch der erfolgreichste Top Ten Spieler der aktuellen Spielzeit.
Tiebreak muss ersten Satz im HTT Kitzbühel-Finale entscheiden
Auf den finalen Showdown am sonnenüberfluteten Centercourt der Kitzbüheler ATP Tennisanlage blickte man im Vorfeld mit großer Spannung und noch größerem Interesse! Das lag weniger am mühevollen Dreisatzsieg des amtierenden HTT FO Siegers im Semifinale gegen Serve & Volley Könner Bernhard Scheidl, als vielmehr am überraschend hohen und überragend ausgefallenen Vorschluss-Runden-Triumph des Timo Rabensteiner. Der 17jährige Vorarlberger hatte am Grand Stand – angefeuert von vielen lauten und enthusiastisch mitfiebernden Fans – die Nummer 1 des Turniers Damian Roman “vermöbelt”, und mit 6:0, 6:1 die Träume des 42jährigen Rumänen von Kitzbühel-Rekordtitel Nr. 4 förmlich zertrümmert. Wie stark ist er also dieser Youngster aus dem Ländle, fragte man sich in der HTT-Szene nach der semifinalen Rabensteiner.Gala. Nun die Antwort ist klar! Sehr stark, doch im Endspiel bekam der Kitz-Sensationsmann aus Koblach einen Gegner vorgesetzt, der so völlig anders Tennis praktizierte, als seine bisherige Kundschaft auf dem Weg in sein Premieren-Finale. Das Service aus dem oberen Regal, dazu immer wieder diese Rhythmus störenden Netzattacken, da war für “Timo” trotz frenetischer Publikums-Unterstützung nichts mit locker lässig in Richtung Debüt-Titel spielen. Im Gegenteil: Jaros hatte gleich im ersten Aufschlagspiel seines Gegenüber ein 0:40 vor der Brust. Die ersten und letzten großen Gelegenheiten für ein Break, und so ging der über eine Stunde dauernde erste Satz in den Tie-Break, wo Rabensteiner mit einer 4:0 Führung seinen Anhang begeisterte. Jaros fightete aber zurück, ließ bei 6:5 seinen ersten Satzball ungenützt, ehe er mit eigenem Aufschlag die 1:0 Satzführung im Tennisstadion zu Kitzbühel am Kapserfeld fixiert hatte.
Jaros-Gala im zweiten Satz mit kurzem Aussetzer im Finish
Damit hatte der nach seinen letzten Erfolgen vor Selbstvertrauen strotzende HTT French Open Champion einen wichtigen Schritt in Richtung Kitzbühel-Titel gesetzt. Bei seiner sechsten Teilnahme in der Gamsstadt sollte nach drei Viertelfinal-, und zwei Halbfinalteilnahmen endlich der große Durchbruch gelingen. Und die Aussicht auf einen der wichtigsten und prestigeträchtigsten Titel mitsamt der riesigen Silber-Trophäe im Euro-Style, machten den 33jährigen noch gieriger und in seinem Gesamt-Auftreten noch souveräner, was das die statistischen Werte und Zahlen betraf. Der neue HTT Sandplatzkönig blieb im gesanten Finalmatch mit einer Ausahme ohne Aufschlagverlust, und kappte jegliche Hoffnung Rabensteiners auf ein Comeback im zweiten Satz mit einem Doppel-Break zum 4:0. Damit war der “Drops gelutscht”, der Widerstand des auf der anderen Seite des Netzes kämpfenden “Gsibergers” gebrochen, und die Zeit der Kür am riesigen Centercourt des Kitzbüheler Tennisstadions angebrochen. Jaros ließ bei 5:0 ein letztes Service-Game seines jungen Gegners aus Vorarlberg beinahe teilnahmslos an sich vorbei laufen, kassierte wie oben erwähnt sein einziges Break an diesem herrlich sonnigen und extrem heißen Finaltag, ehe er bei 5:2 als 40:15 zurückliegender Rückschläger mit vier Punkten en suite den Sack schließlich zumachte.
Jaros erst fünfter Spieler der Open Ära, der sowohl bei den HTT Generali Open Kitzbühel und den HTT Erste Bank Open in Wien im Finale stand
“Natürlich war es heuer das Ziel endlich einmal in Kitzbühel das Finale zu erreichen, und dann auch noch zu gewinnen. Es tatsächlich geschafft zu haben, ist sensationell. Ein großes Danke an meinen Edel-Support Nina und dem Publikum im Stadion. So ein Support hilft über körperliche Wehwehchen hiweg, und lässt dich an deine Grenzen gehen. Zusätzlich geben mir natürlich meine drei Turniersiege 2024 und die aktuelle Siegesserie das notwendige Selbstvertrauen, um in so engen Situationen wie im ersten Satz bestehen zu können. Gratulation auch an Timo. Er hat eine sensationelle Woche in Kitzbühel und Going gespielt, und ein wirklich unangenehmes Spiel gezeigt. Wie immer auch ein großes Danke an die Turnierleitung, die uns solche Momente als Hobbyspieler erleben lässt”, betonte der neue HTT Kitzbühel-Sieger, dem so nebenbei als erst fünftem Spieler der Open Ära nach Dominik Negrin, Damian Roman, Martin Zehetner und Vladimir Vukicevic das Kunststück gelang, im Endspiel der beiden HTT-Events im Rahmen der Generali Open Kitzbühel und der Erste Bank Open 500 in Wien zu stehen.
Stolzer Timo Rabensteiner mit Kampfansage für das nächste Jahr
Und während der viel umjubelte neue Kitz-Champ mit seiner riesigen Trophäe für Bilder und Videos posierte, musste der knapp unterlegene Timo Rabensteiner von Familie und Fans getröstet werden. Nach der ersten und höchst verständlichen Enttäuschung, wird der 17jährige aus der knapp 5000 Einwohner zählenden Vorarlberger Gemeinde Koblach ein höchst gelungenes Fazit über sein HTT Debüt ziehen können. “Das Finale war für mich extrem schwierig zu spielen. Ich bearbeite meine Gegner normal immer von der Grundlinie, das ist mein Spiel. Doch Dominik hat mir mit seinem Serve & Volley völlig den Rhythmus genommen. Darum hat er letztlich auch verdient gewonnen. Alles in allem war es aber ein tolles Turnier, und eine großartige Erfahrung im Stadion und am Grand Stand vor Zuschauern spielen zu dürfen. Danke auch an meine Fans, die haben mich großartig untersützt. Ich freue mich jetzt schon riesig auf das nächste Jahr, so der 17jährige Koblacher.