"Habe noch andere Dinge, die ich tun kann"
Rumäniens Idol Ilie Nastase will sich nach seinen Eklats am Rande des Fed-Cup-Spiels gegen Großbritannien (3:2) im Falle einer Sperre vom Tennis zurückziehen.
von SID
zuletzt bearbeitet:
29.04.2017, 14:55 Uhr
"Wenn mir nicht erlaubt wird, wieder auf der Bank Platz zu nehmen, höre ich auf. Ich habe noch andere Dinge, die ich tun kann", sagte der 71-Jährige am Freitagabend der BBC.
Der Teamkapitän der rumänischen Tennis-Frauen war am vergangenen Wochenende mehrfach ausfällig geworden. Eine britische Journalistin hatte mitgehört, wie der zweimalige Major-Champion über das ungeborene Baby der schwangeren Serena Williams (USA) sagte: "Mal sehen, was es für eine Farbe hat. Schokolade mit Milch?"
Einen Tag später beleidigte Nastase während des Matches zwischen seiner Spielerin Sorana Cirstea und der Britin Johanna Konta erst die Gäste ("Fucking Bitches") und dann den Schiedsrichter. Der frühere Weltranglistenerste war am Samstag der Anlage verwiesen und vom Weltverband ITF auf unbestimmte Zeit suspendiert worden. Die ITF hat Ermittlungen eingeleitet.
Am Freitag hatte sich Ilie Nastase auf seiner Facebook-Seite für sein Verhalten entschuldigt. Gegenüber der BBC relativierte er seine Bemerkung zu Serena Williams allerdings wieder: "Für mich war das nicht rassistisch. Irgendjemand in Großbritannien meint, dies sei so. Und jeder hat die Bewertung so übernommen."
Für die Rumänen habe der Satz keine rassistische Bedeutung, führte Nastase aus. Die einzige Person, die überrascht sein dürfe, wäre Serena Williams, "und nicht ihr in England. Ich verstehe es nicht. Was soll's."
In England habe man ihn früher so sehr geschätzt, dass er auch ins Wachsfigurenkabinett von Madame Tussauds aufgenommen worden sei. "Zerstören sie die Figur jetzt?", fragte Nastase.