Macht dieses Gerät den Tennissport gerechter?

Der Franzose Grégoire Gentil hat ein Gerät entwickelt, mit dem es keine strittigen Entscheidungen im Amateurtennis mehr gibt. In/Out soll eine Genauigkeit von 99 Prozent haben und für jeden Tennisspieler erschwinglich sein.

von Christian Albrecht Barschel
zuletzt bearbeitet: 03.03.2017, 17:05 Uhr

Macht das In/Out-System den Tennissport gerechter?

Welcher Tennisspieler kennt diese Situation nicht? Du spielst bei einem Turnier, bei einem Punktspiel oder ein ganz normales Match gegen einen Clubkameraden und bekommst plötzlich schlechte Laune. Denn du hast das Gefühl, dass dein Gegner mogelt und Bälle im Aus sieht, die klar auf oder vor der Linie sind. Solche Situationen gibt es Tag für Tag, Woche für Woche, Jahr für Jahr auf den Tennisplätzen dieser Welt. Und manchmal wird sogar eine langjährige Freundschaft durch solche Streitigkeiten auf die Probe gestellt.

200 US-Dollar für die Revolution im Amateurtennis?

Da haben es die Tennisprofis viel leichter. Denn ihnen stehen ein Schiedsrichter, mehrere Linienrichter und mittlerweile auf sehr vielen Plätzen auch das Hawk-Eye zur Verfügung. Die Profis können sich voll und ganz auf ihr Spiel konzentrieren und müssen nicht zusätzlich rufen, wenn ein Ball im Aus landet. Auch für Freizeitspieler haben die teilweise lästigen Aus-Rufe bald ein Ende, wenn es nach dem Erfinder Grégoire Gentil geht.

Der Franzose hat ein kostengünstiges Gerät entwickelt, das an den Netzpfosten geschnallt werden kann und laut eigenen Angaben mit sehr großer Sicherheit anzeigt, ob ein Ball noch im Feld war oder im Aus gelandet ist. Daher trägt das Gerät, das die Größe einer GoPro-Kamera hat, auch den Namen "In/Out". Im Vergleich zu den professionellen Anbietern wie Hawk-Eye oder PlaySight muss man keine Tausend von Dollar bezahlen, das In/Out-Gerät ist für jeden Tennisspieler erschwinglich. Es kostet in etwa wie ein neuwertiger Tennisschläger, insgesamt 200 US-Dollar.

Fehlerspielraum von 20 Millimetern

Gentil gibt aber auch zu, dass sein Gerät im Vergleich zu den professionellen Anbietern Grenzen hat. In/Out habe einen Fehlerspielraum von 20 Millimetern. Zum Vergleich: Das Hawk-Eye-Gerät hat einen Spielraum von drei Millimetern. Außerdem kann es im Doppel zu Komplikationen kommen, wenn ein Spieler im Sichtfeld der Kamera steht. Gentil will sein Gerät weiter verbessern und schlägt für Doppelmatches den Einsatz von zwei Kameras vor.

Auch für den Fall, dass er von den professionellen Anbietern verklagt werden sollte, hat er mit Patenten vorgesorgt. "Wenn Hawk-Eye mich am nächsten Morgen jagt, dann sind sie gegen Innovation und gegen die Tennis-Community. Ich glaube, dass ich die Tennis-Community an meiner Seite habe", sagte Gentil gegenüber Bloomberg Businessweek. Die Freizeitspieler werden den Fehlerspielraum von 20 Millimetern sicherlich verkraften können, wenn es dadurch gerechter und auch harmonischer auf dem Tennisplatz zugeht. Ein Versuch ist dieses Gerät jedenfalls wert.

Im folgenden Video könnt ihr euch ein Bild vom In/Out-Gerät machen.

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von Christian Albrecht Barschel

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03.03.2017, 17:05 Uhr