Kerbers Suche nach Konstanz
Die Rückkehr auf den Tennis-Thron schien für Angelique Kerber an diesem Abend in der kalifornischen Wüste unendlich weit weg. Nach dem Achtelfinal-Aus in Indian Wells wirkte die 29-Jährige nicht nur enttäuscht über ihre Vorstellung, sondern auch ratlos.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
15.03.2017, 12:55 Uhr
"Manchmal hat man solche Tage", sagte die Kielerin nach dem 3:6, 3:6 gegen Jelena Wesnina: "Ich habe mein Spiel einfach nicht gefunden." Nach ihrem Superjahr 2016 sucht Deutschlands Top-Spielerin in dieser Saison weiter nach Konstanz.
Trotzdem, das war ja bereits nach der Absage von Branchenführerin Serena Williams klar, wird sich die zweimalige Grand-Slam-Siegerin am Montag auf Platz eins der Weltrangliste wiederfinden. Diese Aussicht sollte ihr beim "fünften Grand-Slam-Turnier" im Coachella Valley eigentlich Auftrieb verschaffen. Doch gegen die Nummer 15 der Welt aus Russland lief für Kerber so gut wie nichts nach Plan.
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"Es war einfach nicht mein Tag. Ich habe viele Fehler gemacht und mich nicht gut bewegt", sagte Kerber und lobte ihre Gegnerin: "Sie hat von Anfang bis Ende gutes Tennis gespielt und war aggressiv. Also hat sie das Spiel an sich gerissen." Einen Tag nach dem kräftezehrenden Dreisatzsieg über die Französin Pauline Parmentier verlor Kerber gleich ihr erstes Aufschlagspiel und lief ab da fast durchgängig hinterher.
Wesnina indes strahlte nach ihrem ersten Sieg über eine Top-3-Spielerin und quietschte fast vor Glück. "Ich bin sehr froh, dass ich dieses Spiel gewinnen konnte. Das bedeutet mir sehr viel", sagte die 30-Jährige, die in der Runde der letzten Acht auf die 14-malige Grand-Slam-Siegerin Venus Williams (USA/Nr. 12) trifft.
Auch Zverev enttäuscht
Auf der anderen Seite des Kontinents, bei den Miami Open in Florida, will Kerber nun ihre Formsuche fortsetzen. "Ich fliege guter Dinge hin, es ist ja nichts passiert", sagte die Linkshänderin, die seit ihrem Triumph bei den US Open auf einen Turniersieg wartet, fast ein wenig trotzig: "Es wird in einer Saison immer Aufs und Abs geben."
Mut sprach ihr aus der Ferne auch Anke Huber zu. "Eine Karriere besteht halt auch aus Niederlagen. Ich bin sicher, dass sie in Kürze wieder fantastisches Tennis zeigen wird", sagte die ehemalige Weltranglistenvierte bei der Präsentation des Porsche Grand Prix in Stuttgart, wo Kerber im April als Titelverteidigerin an Nummer eins gesetzt sein wird.
Aufmunternde Worte konnte in Indian Wells sicher auch Alexander Zverev gebrauchen. "Das war das schlechteste Match, das ich dieses Jahr gespielt habe", motzte der 19-Jährige nach dem frustrierenden 3:6, 4:6 in der dritten Runde gegen den Australier Nick Kyrgios (Nr. 15): "Mein Aufschlag war furchtbar, es gab nichts, was ich gut gemacht habe." Wie Kerber hatte auch er Mühe, eine Erklärung für seinen enttäuschenden Auftritt zu finden: "Es war einfach so ein Tag."