Jack Draper: Reine Nervensache - mit Aussicht auf Besserung
Die Traumreise von Jack Draper bei den US Open 2024 ist im Halbfinale zu Ende gegangen. Am Ende auch, weil ihm die Nerven reinspielten.
von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet:
07.09.2024, 15:16 Uhr
Fürs ganz große Ding hat es am Ende nicht gereicht. Aber Jack Draper kann erhobenen Hauptes aus New York abreisen.
Vor einem Jahr war er noch als Spieler außerhalb der Top 100 bei den US Open angereist, am kommenden Montag wird er erstmals die Top 20 geknackt haben. Dank starker Ergebnisse in dieser Saison, wie dem Finaleinzug in Adelaide, dem Halbfinale in Acapulco, dem Sieg beim ATP-Turnier in Stuttgart. Und nun eben dem Halbfinaleinzug bei einem Grand-Slam-Turnier. Das übrigens ohne Satzverlust.
Die Begegnung gegen den Weltranglisten-Ersten Jannik Sinner wurde für Draper auch etwas zur Nervenschlacht. Draper musste alles aufbieten, um in den ersten beiden Sätzen dranzubleiben (die beiden spielten ohnehin 3 Stunden und 3 Minuten für drei Sätze), am Ende gingen dem Briten dann die Kräfte aus.
Draper: “Das hilft dabei aber nicht zwingend”
Im zweiten Durchgang hatte er sich dabei schon übergeben müssen - eine Sache der Psyche, so Draper im Anschluss. “Ich war doch ziemlich aufgeregt, hatte einige Nervenanspannung. Dazu bin ich ein eher ängstlicher Mensch, und wenn das zusammenkommt, kann es passieren, dass es einem auf dem Platz nicht so gut geht. Ich fühle mich dann etwas krank, wenn es hart auf hart kommt."
Generell verbauche er oft viel mentale Energie, “weil ich Dinge unbedingt schaffen will. Das hilft dabei aber nicht zwingend.” Eine Aufgabe? Stand natürlich nicht zur Debatte, ganz sicher nicht in einem Major-Halbfinale. “Ich bin trotzdem stolz auf mich, habe so arg gekämpft wie ich konnte.”
Dass die “Nervensache” besser werden wird, davon ist Draper überzeugt. "Ich bekomme mehr und mehr Erfahrung. Das hilft mir in diesem Jahr und generell auch. Die Dinge werden damit einfacher."