Jahreszeugnis Elena Rybakina 2022: Ein Triumph aus dem Nichts - Gut
Elena Rybakina holte 2022 ihren ersten Grand-Slam-Titel. Ansonsten wird von der Saison der 23-Jährigen nicht allzu viel in Erinnerung bleiben.
von Nikolaus Fink
zuletzt bearbeitet:
23.12.2022, 18:27 Uhr
Die Saison von Elena Rybakina zu beurteilen, ist wahrlich keine leichte Aufgabe. Denn bis auf ihren Sensationstriumph in Wimbledon glückte der 23-Jährigen in der abgelaufenen Spielzeit kein einziger Turniersieg. Aber - und das ist eben das große Aber - just beim prestigeträchtigsten Event des Jahres war die Kasachin zur Stelle.
Der erste Grand-Slam-Erfolg Rybakinas, er hinterließ bei den Wimbledon-Organisatoren wohl einen ziemlich fahlen Beigeschmack. Denn das nach dem Ausschluss der Profis aus Russland und Belarus just eine Frau, die in Moskau geboren und ausgebildet wurde, triumphierte, hatte so mit Sicherheit nicht im Drehbuch gestanden.
Wie auch? Nach ihrem Finaleinzug beim ersten Event des Jahres in Adelaide kam Rybakina bei keinem Turnier mehr über das Viertelfinale hinaus, ehe in Wimbledon plötzlich der Knoten platzte. Der erste Major-Sieg der Kasachin, er war buchstäblich ein Triumph aus dem Nichts.
Rybakina kritisiert die WTA
Verarbeiten sollte Rybakina ihren mit Abstand größten Erfolg allerdings nicht allzu gut: "Ich habe das Gefühl, eigentlich nicht der Wimbledon-Champion zu sein." Dafür machte sie nach ihrem Erstrundenaus bei den US Open auch die WTA verantwortlich. "Es braucht Zeit, um das zu realisieren, aber wenn man von Turnier zu Turnier reist, fühlt man sich am Ende des Tages so. Es geht um das gesamte Drumherum - auch um die Punktevergabe. Ich denke nicht, dass das fair ist."
Nach dem Major-Event in New York erreichte Rybakina in Portoroz das Finale, wenige Wochen später kämpfte sie sich in Ostrava immerhin bis in die Vorschlussrunde vor. Allesamt keine Ergebnisse, die dauerhaft in Erinnerung bleiben werden. Anders als der Wimbledon-Triumph. Fazit: Gut.