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Jannik Sinner als US-Open-Champion: Die Coolness des großen Champions

Vor zwölf Monaten noch an Alexander Zverev und am eigenen Körper gescheitert, hat sich Jannik Sinner 2024 souverän den Titel bei den US Open geholt.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 09.09.2024, 09:13 Uhr

Jannik Sinner - nunmehr zweimaliger Major-Champion
© Getty Images
Jannik Sinner - nunmehr zweimaliger Major-Champion

Es ist nicht ausgeschlossen, dass das US-amerikanische Fernsehen einen kleinen Anteil daran hatte, dass die bei den Männern arg gebeutelte Tennis-Nation zumindest bis zu den Australian Open warten muss, um sich über den ersten Major-Sieger im Einzel seit Andy Roddick 2003 zu freuen. Denn entgegen jedweder sportlichen Logik wurde das Halbfinale von Jannik Sinner gegen Jack Draper als erstes am Freitag angesetzt. Und das, obwohl die beiden erst am Mittwoch den Einzug in die Vorschlussrunde klargemacht hatten.

Die Night Session dagegen ging an die Local Boys Taylor Fritz und Frances Tiafoe. Die dann auch brav ihr Nenngeld ausspielten. Sinner hatte ein paar Stunden länger Zeit zur Regeneration. Auch wenn die Bedingungen am Sonntagnachmittag nicht einfach waren.

Sinner beginnt die US Open 2024 desaströs

Vor einem Jahr war Jannik Sinner in New York an Alexander Zverev gescheitert. Auch weil er körperlich irgendwann nicht mehr mithalten konnte. Und es ist ja nicht so, dass der Südtiroler durch die laufende Spielzeit ohne Physische Probleme geschwebt wäre. Dazu noch die mentale Belastung nach den zwei positiven Dopingproben - das muss man erst einmal verarbeiten.

Aber bei diesen US Open 2024 war Jannik Sinner nie in Gefahr, ein Match zu verlieren. Der Auftakt gegen Mackenzie McDonald geriet eine Dreiviertelstunde lang zum möglichen Desaster - Sinner lag mit Satz und Break zurück. Davon ließ er sich aber ebenso wenig aus der Ruhe bringen wie von einem 1:4-Rückstand inklusive Doppelbreak gegen Tommy Paul. Oder dem Zwischenspurt im dritten Satz des Endspiels, unterstützt von den emotionalen Fans auf der Tribüne im größten Tennisstadion der Welt.

Vagnozzi und Cahill versprühen Lockerheit

Woher diese Coolheit kommt, ließ sich Mitte des dritten Satzes gegen Fritz erahnen. In jener Phase, als es nicht gut lief. Da griff Simone Vagnozzi ganz entspannt zu einem Cookie. Darren Cahill, der australische Supecoach in der Box von Sinner, ist ohnehin die Lockerheit in Person.

Nun hätte man fast vermuten können, dass das Niveau des Olympiafinales zwischen Novak Djokovic und Carlos Alcaraz nahelegen würde, dass diese beiden aktuell vielleicht doch um eine Nuance über Sinner zu stellen sind. Diesen kühnen Gedanken hat Jannik Sinner im Billie Jean King National Tennis Center in New York City aber mit Verve beiseite gewischt.

Hier das Einzel-Tableau der US Open

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Montag
09.09.2024, 07:59 Uhr
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