Jannik Sinner auch der „Crunch-Time“-König der Saison
Neben dem souveränen Vorsprung in der ATP-Weltrangliste führt Jannik Sinner zum Saisonende auch eine andere Statistik an – die der gewonnenen Tiebreaks.
von Dietmar Kaspar
zuletzt bearbeitet:
29.12.2024, 18:41 Uhr
Aufgrund seines fulminanten Saisonfinals mit den Triumphen unter anderem bei den US Open und den ATP-Finals erspielte sich Jannik Sinner zum Abschluss der aktuellen Spielzeit in der Weltrangliste einen beinahe uneinholbar wirkenden Vorsprung von knapp 4000 Punkten. Als fast „kostenlose Draufgabe“ wirkt dabei der Titelgewinn mit dem italienischen Team bei den Davis-Cup-Finals in Malaga, für den es ja bekanntlich keine Punkte für das Einzelranking gibt.
Auch das Ranking der prozentual gewonnenen Tiebreaks unterstreicht die diesjährige Ausnahmestellung des Südtirolers. So führt der 23-jährige dieses mit 75,8% an, was er mit einer Bilanz von 25:8 erzielen konnte. Dabei zeigt sich auch die herausragende Performance in der zweiten Saisonhälfte. Nach dem Wimbledon-Turnier konnte der zweifache Major-Champion 11 Tiebreaks für sich entscheiden und musste nur beim Asien-Swing zweimal den Entscheider abgeben. Als besonders schmerzhaft wird Sinner dabei aber den verlorenen Tiebreak des dritten Satzes im beinahe epischen Finale von Peking gegen Carlos Alcaraz in Erinnerung behalten.
Makellos war seine Bilanz im sommerlichen USA-Swing. Nach den drei gewonnenen Tiebreaks beim Triumphzug in Cincinnati konnte er auch alle drei Kurz-Entscheidungen bei seinem zweiten Major-Titel in New York für sich entscheiden. Bei den ATP-Finals vor heimischem Publikum in Turin bedurfte es in dieser Statistik keiner weiteren Ausführung mehr, schließlich gewann er dort all seine Matches ohne Satzverlust und überließ seinen Gegnern nie mehr als vier Spiele pro Satz.
Dass die Tiebreak-Statistik nicht unbedingt mit dem Ranking gleichzusetzen ist, verdeutlicht die Tatsache, dass mit dem Bulgaren Grigor Dimitrov (71,4% - 25:10) auf Platz 3 und dem Russen Daniil Medvedev (67,7%) auf Rang 7 nur zwei weitere Top-10-Spieler zu den 10 erfolgreichsten Spielern im Tiebreak-Ranking zählen.
Als erfolgreichste Nation diesbezüglich tritt Australien in Erscheinung, wobei man diese Spieler nicht unbedingt sofort auf dem Zettel hat. Auf Platz zwei spielte sich Jordan Thompson mit 75% (18:6), Thanasi Kokkinakis bekleidet mit 71,4% (15:6) Rang 4, und Aleksandar Vukic schließt mit 67,9% (19:9) auf Position 6 ab.
Auch das erfolgreiche Abschneiden zweier 19-jähriger Youngster in dieser Statistik unterstreicht, dass sich diese bereits nachhaltig auf der großen ATP-Tour etabliert haben. So manifestierte sich der Chinese Juncheng Shang auf Platz 8 (66,7% - 16:8), während sich der Tscheche Jabuk Mensik (65,4% - 17:9) direkt dahinter einfand.