Jannik Sinner in einer Reihe mit Djokovic, Federer und Co.
Gestern Abend wurde Jannik Sinner als erster Italiener für den Umstand geehrt, dass er als Nummer eins der ATP-Weltrangliste überwintern wird.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
11.11.2024, 21:46 Uhr
Nein, Jannik Sinner war nicht in Zivil gekommen, weil er bei den ATP Finals nicht mehr mitmachen kann. Dem Auftritt heute Abend gegen Taylor Fritz (ab 20:30 Uhr live bei Sky und in unserem Liveticker) steht nichts entgegen, ausgespielt wird ja wohl schon der erste Halbfinalplatz in der Gruppe Ilie Nastase. Aber ganz unbegründet war der Verdacht ja nicht: 2022 hatte Carlos Alcaraz von ATP-Chef Andrea Gaudenzi den Pokal für den Jahresbesten überreicht bekommen, war aber nur als Gast nach Turin gekommen.
Auch Boris Becker ehrte den Südtiroler. Der dreimalige Wimbledon-Champion war vor Jahresfrist ja noch als Coach von Holger Rune bei den ATP Finals im Einsatz, diesmal hat Becker keinen offiziellen Auftrag. In seiner Wahlheimat ließ er sich aber sicher gerne auf die Reise zum Saisonabschluss der Männertour ein.
Djokovic Rekordhalter
Dass Jannik Sinner das Tennisjahr 2024 an der Spitze der Rangliste abschließen würde, steht schon länger fest. Sinner ist der erste Italiener, dem diese Volle gelingt. Novak Djokovic hat dies gleich acht Mal geschafft, Pete Sampras sechs Mal, Rafael Nadal und Roger Federe in fünf verschiedenen Jahren.
Ob Sinner in der kommenden Saison ein Da Capo schafft, hält wohl weniger von seiner sportlichen Leistungsfähigkeit ab. Die ist über jeden Zweifel erhaben. Aber noch hat der Sportgerichtshof CAS den Einspruch der WADA gegen den Freispruch Sinners in der Dopingaffäre noch nicht behandelt. Eine Sperre ist nach wie vor eine Möglichkeit.
Sinner könnte trotz Sperre vorne bleiben
Andererseits würde eine Zwangsauszeit von ein paar Monaten ja nicht unbedingt bedeuten, dass Sinner seine Spitzenposition verlöre. Zu groß ist der aktuelle Vorsprung auf Alexander Zverev in der Weltrangliste.
Daran hat man am Dienstagabend in Turin aber wohl keinen Gedanken verschwendet. Da wurde Jannik Sinner für seine sieben Titel 2024 gefeiert. Der achte soll am kommenden Sonntag an Ort und Stelle folgen.