Kehrt Emma Raducanu zurück zu den Wurzeln?
Nach mehr als achtmonatiger, verletzungsbedingter Turnierpause wird Emma Raducanu in der ersten Turnierwoche der neuen Saison beim WTA-250-Event in Neuseeland per Wildcard an den Start gehen. Die Spekulationen, wer sie in Auckland als Coach begleiten wird, führen zu einem bewährten Übungsleiter aus ihrer Kindheit.
von Dietmar Kaspar
zuletzt bearbeitet:
10.08.2024, 11:40 Uhr
Ihren letzten Start auf der WTA-Tour verzeichnete Emma Raducanu im April beim Porsche Tennis Grand Grix in Stuttgart, wo sie als Markenbotschafterin in der Auftaktrunde der Lettin Jelena Ostapenko im Duell der ehemaligen Grand-Slam-Siegerinnen glatt in zwei Sätzen unterlegen war. Aufgrund von Verletzungen an beiden Handgelenken und am Knöchel musste die 21-jährige mehrere Operationen über sich ergehen lassen, die zu einem frühzeitigen Saisonende führten.
Zum Start in die neue Saison will die junge Britin wieder voll angreifen und arbeitet deshalb akribisch an ihrem Comeback. Überwiegend geschah dies zu Beginn mit den Stabstrainern der LTA, Iain Bates und Colin Beecher, die aber aufgrund ihrer Verpflichtungen gegenüber dem britischen Tennisverband als Tour-Coaches nicht in Frage zu kommen scheinen.
Wie die Daily Mail berichtet, wurde die US-Open-Siegerin von 2021 bei der Zusammenarbeit mit Nick Cavaday beobachtet, der sie in Kindheitstagen zusammen mit seiner Schwester Naomi Cavaday, einer ehemaligen Top200-Spielerin, trainierte. Cavaday gab im Frühjahr seine Position als Leiter der Loughborough-Nachwuchsakademie der LTA auf, und betreute zuletzt das britische Nachwuchstalent Ranah Stoiber. Auf der Herrentour machte er sich als Coach des Slowenen Aljaz Bedene bekannt, der zwischenzeitlich auch für Großbritannien antrat.
Zwar gibt es seitens des Managements von Raducanu bislang keine offizielle Bestätigung der gemeinsamen Zusammenarbeit, jedoch wird das Duo voraussichtlich die nächsten Wochen in Neuseeland und Australien zusammen verbringen. Von entscheidender Bedeutung dürfte der gute Draht zwischen Cavaday und Vater Ian Raducanu sein, der seit den Entwicklungsjahren der gebürtigen Kanadierin an der Bromley Tennisakademie in Kent gegeben ist.
Über eine längere Zusammenarbeit kann gerade im Fall von Raducanu, die im WTA-Ranking bis auf Platz 299 zurückgefallen ist, nur spekuliert werden. Von der geringen Halbwertszeit bzgl. eines Trainer-Engagements bei der ehemaligen Weltranglisten-10. können auch die deutschen Coaches Torben Beltz, der gerade mit Angie Kerber am Comeback arbeitet, und Sebastian Sachs ein Lied singen.