ÖTV bläst große Ranglisten-Umstellung ab
Lediglich die ITN-Doppelwertung und die erneuerte Turnierlandschaft bleiben, Letztere wird wie einige andere Sachen adapiert.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
08.01.2014, 16:22 Uhr

Aufgrund vieler emotionaler Reaktionen auf die Einführung der neuen „bet-at-home.com-ITN-Austria“-Rangliste am 1. Jänner 2014 sowie aufgrund einiger Probleme bei dieser Einführung wendet sich ÖTV-Präsident Ronnie Leitgeb hiermit in einem offenen Brief an alle SpielerInnen in Österreich.
Liebe Tennisfreunde!
Ja – es sind Fehler passiert! Ich weiß, dass vielen von Euch das Thema Rangliste ebenso wichtig ist, wie uns allen im ÖTV. Deswegen haben wir uns um eine besonders schnelle Reaktion bemüht. Bereits gestern haben daher im ÖTV-Büro Experten getagt und vor allem anhand Eurer Inputs die Situation eingehend analysiert. Heute setzen wir den nächsten Schritt.
Die wichtigsten Punkte im Überblick:
•Der ÖTV hat sich entschlossen per Mittwoch, 15. Jänner 2014, die Rangliste und die ITN-Werte auf den Stand von 31.12.2013 zurückzustellen.
•Außerdem wird die ÖTV-Punkterangliste für alle Altersklassen parallel weitergeführt.
• Die Mannschaftsmeisterschaft kann somit nach ITN auf Basis 31.12.2013 aufgestellt werden.
• Die erneuerte Turnierlandschaft wird dahingehend adaptiert, dass es bei ÖTV-Kategorie-2- und ÖTV-Kategorie-3-Turnieren nun auch Punkte für die Qualifikation gibt.
• Die ITN-Bonusregelung für ÖTV-Turniere fällt weg, die Doppelwertung bleibt und Damen werden einstweilen nicht umgestuft.
• Es wird eine Länderanpassung durchgeführt und eine kleine Gruppe der Spitzenspieler in der AK wird ebenfalls angepasst.
Zurückblickend möchte ich erläutern, dass sich ein Expertenteam des ÖTV über ein Jahr damit beschäftigt hat, wie man eine gesamt-österreichische Rangliste für alle SpielerInnen in Abstimmung mit dem jeweiligen ITN erstellen könnte. Bei der am 1. Jänner 2014 durchgeführten Zusammenlegung der beiden Ranglisten ist es jedoch zu Komplikationen und ungewollten Spitzen gekommen, die in dieser Form sportlich nicht gerechtfertigt sind. Trotz eines detaillierten Projektplanes, der entsprechenden Vorlaufzeit und Testläufen ist es bei den Neueinstufungen zu Fehlern gekommen, die in der Tragweite nicht vorhersehbar waren. Eine harmonische Zusammenführung von SpitzenspielernInnen, Hobby- und MeisterschaftsspielernInnen in eine gemeinsame Rangliste ist zum derzeitigen Zeitpunkt mit zu vielen Unsicherheitsfaktoren und Unschärfen behaftet.
Ich sehe auch, und dafür möchte ich Euch persönlich danken, dass der Ton der überwiegend via facebook geführten Diskussion in den letzten Tagen viel sachlicher wurde. Wir wollen und müssen für die Weiterentwicklung des Tennis in Österreich die große und einzigartige Chance des ITN-Systems nützen. Auf diesem Weg sind wir vor allem dank der Arbeit des Expertenteams, das im Vorjahr intensiv gearbeitet hat, einen großen Schritt weiter gekommen. Aber es liegt noch mehr Arbeit vor uns, als wir das bis gestern gehofft hatten.
Eine gesamtösterreichische Rangliste bleibt unsere große Vision. Bei der Lösung, an der wir arbeiten, muss der Spagat gelingen, SpitzensportlerInnen ebenso wie ambitionierte TurnierspielerInnen, NachwuchsspielerInnen und FreizeitspielerInnen zufrieden zu stellen. Die bis zuletzt bestehenden Unterschiede in den Bundesländern sollen überwunden, die Vergleichbarkeit von Damen und Herren, Senioren und Jugendlichen verbessert werden. Die Leistung der SpitzenspielerInnen soll präzise abgebildet werden. Wir werden daher nicht aufhören, hart daran zu arbeiten, das System entsprechend zu verbessern und zu adaptieren.
Nochmals danke an all jene, die sich durch Ihre Stellungnahmen positiv in diesen Prozess eingebracht haben.
Ronnie Leitgeb MAS
ÖTV-Präsident
(Quelle: ÖTV; Foto: GEPA pictures)