Kyrgios vs. Khachanov - das ist Brutalität
Nick Kyrgios hat aus seiner australischen Heimat via Twitter in Richtung Mats Wilander geschossen. Karen Khachanov hat das nicht gefallen.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
01.10.2020, 08:45 Uhr
Der große österreichische Kabarettist Helmut Qualtinger hat schon vor Jahrzehnten mit Blick auf ein fußballerisches Zusammentreffen zweier spielerisch eher minder bemittelten Teams gesagt: "Simmering gegen Kapfenberg - das nenn ich Brutalität". Nun, die augenblicklich auf Twitter zur Aufführung gebrachte Fehde zwischen Nick Kyrgios und Karen Khachanov entwickelt sich rasend schnell in die Qualtinger´sche Richtung. Im Gegensatz zu den Simmeringern und Kapfenbergern, die der Legende nach beide nicht um den gepflegten Tritt gegen das gegnerische Schienbein verlegen waren, geht der Großteil der Aggression bei Kyrgios vs. Khachanov von Seiten des Australiers aus.
In einer nicht unwichtigen Nebenrolle: Mats Wilander, der nach dem Ausscheiden von Andy Murray gegen Stan Wawrinka in Roland Garros ein paar kritische Anmerkungen in Richtung des Schotten geschickt hat. In seiner Funktion als TV-Experte für Eurosport. Das ist die Aufgabe Wilanders, der in seinen Analysen niemanden verschont. Wilander hat also seinen Job gemacht. Und Kyrgios, der sich mit Andy Murray gut versteht, hat das nicht gefallen.
Dass der Australier allerdings derart untergriffig wurde - Mats Wilanders sportliche Leistungen sollten außer Zweifel stehen, alleine 1988 hat der Schwede drei Majors gewonnen - hat Karen Khachanov auf den Plan gerufen. Nicht bösartig, sondern mit einem kollegialen Ordnungsruf. Der in Canberra nicht gut angekommen ist.
Auffällig dabei, dass Kyrgios sehr schnell wieder auf sein Lieblingsthema, das Verhalten einiger Spieler während der Corona-Pause, kommt. Da werden sich aber weder Karen Khachanov oder Mats Wilander angesprochen fühlen. Immerhin: Der Russe ist an einer weiteren Eskalation nicht interessiert. Schließlich wurde Simmering gegen Kapfenberg ja auch irgendwann abgepfiffen.