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Längere Grand-Slam-Turniere - ist das schon Wettbewerbsverzerrung?

Jetzt addieren also auch die US Open noch einen weiteren Hauptfeld-Tag zu ihrem Major. Hat diese Änderung auch sportliche Implikationen?

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 31.01.2025, 09:34 Uhr

Das Arthur Ashe Stadium wird 2025 an drei Sonntag bestens gefüllt sein
© Jürgen Hasenkopf
Das Arthur Ashe Stadium wird 2025 an drei Sonntag bestens gefüllt sein

Machen wir uns nichts vor: Wenn nun auch die US Open einen weiteren Tag Hauptfeld-Action bieten werden, dann sicherlich nicht deswegen, weil die Matches bis in die tiefe Nacht hinein andauern. Denn diese Klassiker finden ja in der Regel in den großen Stadien statt. Wo man sich nach den Wünschen der TV-Sender richtet, die zur Primetime gerne attraktive Partien hätten.

Nein, natürlich geht es in Roland -Garros schon länger, bei den Australian Open seit vergangenem Jahr und in Flushing Meadows ab Sommer 2025 einfach darum, noch mehr Geld zu verdienen. Was ja nicht weiter schlimm ist. Mal schauen, wie stabil Wimbledon die alte Weltordnung noch aufrecht erhält.

Eine Frage ist aber auch: Inwieweit führt die Aufblähung des Spielplans eventuell zu einer Wettbewerbsverzerrung? Bei den Australian Open war es nämlich so: Alexander Zverev hat schon am ersten Sonntag gegen Lucas Pouille begonnen, dann zwei Ruhetage gehabt. Wie auch nach seinem Viertelfinal-Erfolg gegen Lucas Pouille.

Was ist besser - Ruhe oder Rhythmus?

Ben Shelton dagegen, der in der oberen Hälfte das Halbfinale erreichen konnte, startete am Dienstag der ersten Woche mit einem Drei-Satz-Erfolg gegen Brandon Nakashima. Und spielte dann im Zwei-Tage-Rhythmus durch. Nun sind Ruhetage bei Grand-Slam-Events keine echten Gelegenheiten, die Beine hochzulegen. Man darf also getrost davon ausgehen, dass Alexander Zverev auch an seinen machfreien Tagen ziemlich ins Schwitzen gekommen ist. Aber eine gewisse Unwucht lässt sich schon festhalten. Denn bis zur Vorschlussrunde hatte Zverev zwei Ruhetage mehr als Shelton. Gegenüber Novak Djokovic, der im Halbfinale aufgeben musste, war es einer.

Andersrum könnte man aber auch argumentieren, dass es sogar von Vorteil ist, wenn der „klassische“ Rhythmus beibehalten wird. Jannik Sinner, mit seinem Montagstart auch etwas ausgeruhter als sein Halbfinalgegner Ben Shelton, hätte man immer zugetraut, zum zweiten Mal in Folge die Australian Open zu gewinnen. Selbst bei kompletten Ausfall der Ruhetage. 

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von Jens Huiber

Freitag
31.01.2025, 11:48 Uhr
zuletzt bearbeitet: 31.01.2025, 09:34 Uhr

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