Laver Cup: Jan-Lennard Struff - „Geil, hier in Berlin dabei zu sein“
Jan-Lennard Struff ist als einer von zwei Ersatzspielern von Team Europe beim Laver Cup in Berlin dabei. Sollte ihn der Ruf von Kapitän Björn Borg erreichen, wäre der deutsche Davis-Cup-Spieler sofort einsatzbereit.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
19.09.2024, 18:24 Uhr
Von Jens Huiber aus Berlin
Jan-Lennard Struff teilt sich bei der siebenten Auflage des Laver Cups in Berlin mit Flavio Cobolli die edle Aufgabe allzeit bereit zu sein. Struff wurde als Ersatzmann der Europäer nachnominiert, für den Fall, dass einer der sechs Fixstarter schwächelt. Die Medientermine nimmt der deutsche Davis-Cup-Spieler aber alle mit, wie am Mittwochabend am Brandenburger Tor. Oder am gestrigen Donnerstag auch die große Eröffnungs-Pressekonferenz.
Mit Jan-Lennard Struff findet man aber auch in einem solch hektischen (wiewohl straff organisierten) Umfeld dennoch ein paar Minuten zum Einzel-Gespräch …
Tennisnet: Herr Struff. Sie kennen zwar all ihre Teammitglieder schon von der ATP-Tour sehr gut. Wie gefällt es Ihnen dennoch hier in diesem ganz besonderen Umfeld beim Laver Cup?
Jan-Lennard Struff: Es macht sehr viel Spaß. Ich finde, wir haben ein Team mit überragenden Spielern. Für mich ist es geil, hier in Berlin dabei zu sein. Ich habe das Event die letzten Jahre über verfolgt, weil ich den Laver Cup einfach spannend finde.
Tennisnet: Hoffen Sie ein bisschen darauf, auch tatsächlich noch zum Einsatz zu kommen?
Struff: Ich hoffe natürlich, dass ich spielen kann, das ist völlig klar. Ich habe Bock zu spielen, vor allem hier in Deutschland. Aber ich kenne meine Rolle als Alternative. Wenn es nicht reicht, werde ich von außen beim Supporten alles geben.
Tennisnet: Als Teamplayer kennt man Sie ja auch aus dem Davis Cup. In China hatten Sie zuletzt gefehlt. Darf man bei der Davis-Cup-Finalrunde in Málaga wieder mit Ihnen rechnen?
Struff: Ich finde es zunächst einmal überragend, wie die Jungs das in Zhuhai gemacht haben. Es wäre eine harte Gruppe, ein harter Austragungsort it einer brutalen Reise. Ich habe den Davis Cup wegen Hüftproblemen abgesagt, gerade auch wegen der Reisestrapazen. Ich muss ein bisschen vorsichtig sein, was und wie viel ich spiele. Es wäre toll, wenn ich am Saisonende fit bin und dabei sein kann.
Tennisnet: Was bereitet Ihnen im Moment die meisten Probleme?
Struff: Die Hüfte begleitet mich halt immer wieder. Im Moment geht es mir gut, ich hatte eine gute Woche zuhause. Ich habe viel trainiert, aber auch viel Recovery für die Hüfte gemacht. Das gehört dazu, ich bin jetzt 34 Jahre alt. Ich finde es immer toll, für Deutschland zu spielen. Es tat schon weh, für Zhuhai abzusagen.
Tennisnet: Ab dem kommenden Jahr soll die eben abgehaltene Zwischenrunde wieder durch ein klassisches Format mit einer Heim- und einer Auswärtsmannschaft ersetzt werden. Können Sie dem etwas abgewinnen?
Struff: Absolut. Für mich haben die Heim- und Auswärtsspiele den Davis Cup besonders gemacht, mit den vielen Fans. Ich erinnere mich gerne an eines der letzten Spiele in diesem Format zurück, in Valencia 2018. Das war überragend. Davor hatten wir gegen Australien in Brisbane gewonnen. Natürlich ist durch das neue Format viel Geld gekommen. Und man musste sicherlich etwas versuchen, um den Davis Cup weiterzubringen, weil einige Topspieler nicht mehr angetreten sind. Aber wenn man jetzt gesehen hat, wie wenig Zuspruch in der Zwischenrunde da war, wenn die Heimnation nicht gespielt hat, das war schade. Das wird den Nationen und Spielern nicht gerecht.