Lesia Tsurenko schwer enttäuscht von WTA-Chef Steve Simon

Die Ukrainerin Lesia Tsurenko hatte in der dritten Runde des WTA-1000er-Turniers in Indian Wells vorm Duell gegen Aryna Sabalenka zurückgezogen. Grund: eine Panikattacke infolge eines Gesprächs mit WTA-Boss Steve Simon. 

von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet: 14.03.2023, 09:21 Uhr

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Lesia Tsurenko
© Getty Images
Lesia Tsurenko

Das erklärte Tsurenko dem ukrainischen Tennisverband. Ihr mentaler Zusammenbruch sei ein paar Tage nach dem Gespräch mit Simon erfolgt - ihr Match gegen Donna Vekic hatte Tsurenko noch bestritten, gegen Sabalenka sei alles schlimmer geworden.

Simon habe erklärt, dass er davon ausgehe, dass russische und belarussische Spielerinnen wieder an den Olympischen Spielen teilnehmen dürften, ein Zeichen für die Gleichheit aller - dass eben auch jeder bei Olympia teilnehmen dürfe. Er befürworte das auch, berichtete Tsurenko, trotz ihres Hinweises, dass ihm wohl bewusst sein, dass ein Land gegen ihr Heimatland einen Angriffskrieg führe. Er selbst befürworte den Krieg nicht, habe Simon versichert, aber falls Spielerinnen aus Russland oder Belarus dies tun würden, sei es ihre Meinung, und diese solle sie (Tsurenko) nicht aufregen.

Auch auf die Bitte um Unterstützung für ukrainische Spielerinnen sei Simon nicht wirklich eingegangen. Bei den Australian Open habe man um zusätzliche Unterkünfte und Essen für diejenigen gebeten, die nicht direkt wieder hätten zurück (in die Ukraine) fliegen können - mit Erfolg. Von der WTA habe es diese Art Hilfe nie gegeben. Simon habe erklärt, die Situation weiter zu beobachten, für sie (Tsurenko) sei damit klar, dass nichts geschehe, wie im vergangenen Jahr auch.

"Dieses Gespräch hat mich schockiert zurückgelassen", so Tsurenko, "ich habe versucht, alles zu verarbeiten, aber bin mental zusammengebrochen." Ihre Kolleginnen seien ebenso geschockt gewesen.

WTA verweist auf fundamentale Prinzipien

Eine Reaktion der WTA folgte gegenüber The Tennis Podcast. "Die WTA hat durchweg die volle Unterstützung für die Ukraine gezeigt und wir verurteilen die Taten der russischen Regierung aufs Schärfste", heißt es hier.

Allerdings sei es eines der grundlegendsten Prinzipien der WTA sicherzustellen, dass jede individuelle Athletin an professionellen Tennisturnieren aufgrund ihrer Verdienste teilnehmen kann, ohne jegliche Art der Diskriminierung und unbelastet der Entscheidungen, die von der Führung ihres Landes ausgehe.

von Florian Goosmann

Dienstag
14.03.2023, 11:20 Uhr
zuletzt bearbeitet: 14.03.2023, 09:21 Uhr