Li Na glaubt an baldige chinesische Grand-Slam-Sieger

Die 36-Jährige hatte bereits vor einiger Zeit prophezeit, dass Naomi Osaka der nächste Star am Tennis-Himmel werden würde. Und Li Na hatte recht. Und zwar so was von recht.

von Ulrike Weinrich
zuletzt bearbeitet: 05.02.2019, 16:02 Uhr

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Li Na setzt auf weitere asiatische Erfolge - auch auf chinesische!
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Li Na setzt auf weitere asiatische Erfolge - auch auf chinesische!

Li Na hatte es irgendwie schon geahnt, als sie bei einer Laureus-Veranstaltung im Sommer 2018  nach der kommenden Tennis-Prinzessin gefragt wurde. Die French-Open-Siegerin von 2011 und Australian-Open-Gewinnerin von 2014 musste nicht lange überlegen und sagte im Brustton der Überzeugung ins Mikro: "Ich entscheide mich für Naomi Osaka. Ich denke, sie ist sehr gut und wird der neue Superstar."

Der Rest ist Geschichte. Die junge Japanerin, mittlerweile die Nummer eins der Welt, gewann wenig später nicht nur die US Open in New York, sondern auch gleich noch das nächste Major: Den Happy Slam von Melbourne Ende Januar 2019. Li Na war es, die Osaka die Daphne-Akhurst-Trophäe für den Turniercoup überreichte.

Die Chinesin wird die Entwicklung von Osaka wohlwollend zur Kenntnis genommen haben. Und hat Li Na auch in anderer Hinsicht so ein tolles Gespür für die Zukunft, dann dürften bald weitere Major-Champions aus Asien kommen - speziell aus der Heimat der ehemaligen Nummer zwei der Welt.

Li Na hat die Nachwuchssiegerin der US Open 2018 auf der Rechnung

"Ich wünsche mir, dass wir in fünf Jahren einen chinesischen Profi haben, der ein Grand-Slam-Turnier gewinnt", sagte Li Na in einem Video der WTA.

Auf der Rechnung hat sie dabei Wang Xiyu, die im vergangenen Jahr den Juniorinnen-Wettbewerb bei den US Open gewann. Die 17-Jährige rangiert derzeit auf Platz 197 der Weltrangliste.

Li Na glaubt auch, dass die Verlegung des WTA-Finals von Singapur ins chinesische Shenzhen einen positiven Einfluss auf die Nachwuchsförderung in ihrer Heimat haben wird.

"Man kann die Topspieler hautnah erleben. Das ist besonders für die jungen Spielerinnen und Spieler toll. Vielleicht können einige von ihnen auch als Hittingpartner zum Einsatz kommen - und so mit den Besten der Welt trainieren."

Li Na mit Tipps für Volksheldin Osaka? 

Und möglicherweise holt sich auch Osaka noch ein paar Ratschläge von Li Na. Als erste chinesische Grand-Slam-Siegerin war die eigensinnige Chinesin 2011 in die Tennis-Geschichte eingegangen.

Rund 125 Millionen Landsleute hatten damals um Mitternacht Ortszeit in China live ihren Triumph bei den French Open im Stade Roland Garros im TV verfolgt. 400 Millionen sahen am Morgen darauf in den Nachrichten die Zusammenfassungen.

Drei Jahre später gewann Li Na dann auch noch die Australian Open - und wurde damit endgültig zum umjubelten Megastar im Reich der Mitte.

von Ulrike Weinrich

Mittwoch
06.02.2019, 08:00 Uhr
zuletzt bearbeitet: 05.02.2019, 16:02 Uhr