Madrid: Kalt, warm und ein Wort zu Linda Noskova

Zwei Jahreszeiten innerhalb weniger Meter? Damit kann die Caja Magica in Madrid dienen.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 27.04.2025, 21:01 Uhr

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Die Schläge von Linda Noskova sind grandios - die Beinarbeit weniger
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Die Schläge von Linda Noskova sind grandios - die Beinarbeit weniger

Lasset uns mit der Partie zwischen Iga Swiatek und Linda Noskova am Samstagabend im Stadion Manolo Santana beginnen. Prominente Fußballspieler und weniger prominenten Fußballfans haben dieses Match ausgelassen, man könnte mit Fug und Recht behaupten, dass die Aufmerksamkeit vieler Madrilenen an diesem Abend beim Finale der Copa del Rey war. Das wurde in Barcelona gespielt und vom FC Barcelona gewonnen. Ob Luka Modre und Co. in den kommenden Tagen Lust auf einen Besuch in der Caja Magica haben werden? Wir werden sehen.

Wenn sie denn zu einer Abendveranstaltung kommen: Zieht Euch warm an, Burschen. Denn wenn der Wind pfeift und die Dämmerung beginnt, dann wird es frisch. Und zwar so richtig. 

Die Tennisprofis können das durch Adrenalin und entsprechende Bewegungsfreude im Spiel kompensieren. Aber was ist mit den Ballkindern? Die verrichten ihre Arbeit auch um halb zehn Uhr abends in kurzen Ärmeln. Das kann kein Spaß sein.

Noskova mit fantastischen Grundschlägen - aber …

Spaß könnte dagegen Linda Noskova machen. Viel mehr als eigentlich eh schon. Wenn man sieht, wie die Tschechin Bälle aus ihrem Handgelenk peitschen kann, wie Noskova die Rückhand knallhart und unverschämt flach über das Netz schießt - der fragt sich mit Recht: Warum steht Noskova nicht unter den Top Ten? Und bekommt die Antwort gleich mitgeliefert. UNd zwar von der anderen Seite des Netzes. Iga Świątek mag zu keinem Zeitpunkt während eines Matches den Eindruck vermitteln, dass ihr Beruf ihr Spaß macht. Aber die Beinarbeit der fünfmaligen Major-Gewinnerin ist über jeden Zweifel erhaben. Jene von Noskova mit Zweifeln durchsetzt. Eigentlich eine Sache, die man mit Training beheben könnte. Vielleicht wird das ja noch was.

Apropos Training: Auch da kann man als Profi in Madrid kaltwarm kriegen: Die ersten vier Übungsplätze im Tennis Garden liegen permanent im Schatten des Manolo Santana. Pullis und auch Jacken sind da beim Begleitpersonal (fast jede(r) hat jemanden dabei, dessen Funktion sich nicht sofort erschließt) Pflicht. 

Ganz hinten aber, dort wo Novak Djokovic mit Andy Murray vor dem ersten und einzigen Match 2025 (und dem vielleicht letzten überhaupt in Madrid) ein paar Bälle geschlagen hat, herrscht Hochsommer. Wenn es also heißt, dass die Fans in Melbourne an einem Tag alle vier Jahreszeiten erleben können, dann sind es in Madrid immerhin deren zwei. 

von Jens Huiber

Sonntag
27.04.2025, 21:00 Uhr
zuletzt bearbeitet: 27.04.2025, 21:01 Uhr