Madrid-Sieger Pedro Cachin: "Durch Sieg über Thiem viel Selbstvertrauen getankt"
Wenige Wochen vor dem Start des ATP-Masters-1000-Events in der Caja Mágica war Madrid bereits im Tennisfieber.
von Florian Heer aus Madrid
zuletzt bearbeitet:
18.04.2022, 21:54 Uhr
Der traditionsreiche Club Casa de Campo, gelegen neben dem mit über 1.700 Hektar gleichnamigen größten Park der Stadt, war Austragungsstätte der Open Comunidad de Madrid, einem ATP-Challenger-Tour Turnier mit einem Gesamtpreisgeld von 45.730 Euro. Schon zwischen 1972 und 1994 schlugen beim Madrider Tennis Grand Prix Legenden wie Björn Borg, John McEnroe und Ivan Lendl auf der roten Asche des Klubs ihre Bälle über das Netz.
Auch wenn die Namen in diesem Jahr nicht ganz so glanzvoll klangen, war das gebotene Tennis durchaus sehenswert. Insbesondere Pedro Cachín setzte seinen guten Lauf der vergangenen Wochen fort. Der 27-jährige Argentinier besiegte im Finale am Ostersonntag seinen Landsmann Marco Trungelliti mit 6:3, 6:7(3), 6:3. Vor rund 1.000 Zuschauern und unter strahlend blauem Himmel auf dem Center Court war Cachín von Beginn an der dominierende Akteur. Mit solidem Grundlinienspiel und starken ersten Aufschlägen überzeugte die Nummer 212 der ATP-Weltrangliste. Lediglich im zweiten Satz wirkte Cachín, der auf dem Weg ins Endspiel unter anderen den topgesetzten Lokalmatadoren Roberto Carballés Baena besiegte, zwischenzeitlich unkonzentriert und leistete sich einige Fehler, woraus Trungelliti Kapital schlagen konnte. Nach zwei Stunden und 17 Minuten verließ Cachín allerdings als Sieger den Platz.
Pedro Cachín: In Marbella hatte er Dominic Thiem bezwungen
„Es war das erwartete schwere Finale gegen einen starken Gegner“, erklärte Cachín nach seinem insgesamt dritten Erfolg auf der ATP-Challenger-Tour. „Ich spiele jedoch in den letzten drei Wochen auf einem sehr guten Niveau. Dies hat mir auch heute im zweiten Satz geholfen, als es nicht optimal lief.“
Vierzehn Tage ist es her, als der Gaucho noch im Finale der Andalucía Open in Marbella gegen den Spanier Jaume Munar verlor. Auf den Weg dahin besiegte er Dominic Thiem bei dessen ersten Match nach 285 Tagen Verletzungspause. „Das war wohl der bisher größte Sieg in meiner Karriere“, verriet Cachín rückblickend. „Klar, Dominic hatte lange keinen Wettkampf mehr bestritten. Nichtsdestotrotz ist er immer noch ein fantastischer Spieler mit einer großen Persönlichkeit auf dem Platz. Durch den Sieg gegen ihn habe ich viel Selbstvertrauen getankt.“
Auch bei den Murcia Open in der Woche darauf erreichte der außerhalb des Platzes sehr ruhig wirkende Mann aus Córdoba noch das Viertelfinale. Die Krönung des guten Laufs während des spanischen Sandplatzswings erfolgte nun in Madrid. 6.190 Euro an Preisgeld und 80 wertvolle ATP-Weltranglistenpunkte waren die Belohnung. Letztere werden Cachín wieder zurück in die Top 200 verhelfen.
„Jetzt gilt es die gute Leistung der letzten Woche zu bestätigen“, so Cachín und fügte hinzu: „Dann kann auch der Angriff in die Top 100 erfolgen.“