Matteo Berrettini: "Roger Federer ist mein Idol - Novak Djokovic eine Maschine"
Matteo Berrettini spricht auf Instagram live mit Chris Evert über die "Big Three", die aktuelle Situation und seinen rasanten Aufstieg im Vorjahr.
von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet:
11.04.2020, 18:24 Uhr
Allzu oft konnte man Matteo Berrettini 2020 nicht auf dem Court beobachten. Genauer gesagt nur zwei Mal. Denn außer den Australian Open musste der Italiener seine bisherigen Auftritte allesamt verletzungsbedingt absagen, nun hindert ihn die Unterbrechung der Tour an einem Comeback. Dabei hatte der Mann aus Rom gute Chancen gehabt, in der ersten Jahreshälfte einen weiteren Sprung nach vorne zu machen. Seine Top-10-Platzierung ist nämlich zu einem Großteil auf den starken Herbst des vergangenen Jahres zurückzuführen, im Frühjahr hat der 23-Jährige kaum Punkte zu verteidigen.
Im Gespräch auf Instagram live mit Chris Evert ist sich Matteo Berrettini unsicher, wann die Stunde für sein Comeback schlagen wird: "Ich bin nicht optimistisch, dass die Tennissaison in diesem Sommer wieder aufgenommen wird. Europa und die Vereinigten Staaten durchleben eine schwierige Zeit. Ich befürchte, dass die laufende Saison abgesagt wird", meinte der Weltranglisten-Achte. Im gleichen Atemzug hat er zumindest bezüglich seines Fitness-Zustands gute Nachrichten parat: "Ich bin in guter Verfassung und trainiere jeden Tag", versicherte Berrettini.
Der bereits angesprochene Aufstieg Berrettinis begann nach dem ATP-Masters-1000-Event in Monte Carlo. "Ich war überrascht, wie schnell ich mein Ranking verbessern konnte." Nach der Erstrundenniederlage in Monte Carlo habe Berrettini sein Training umgestellt - der Sieg Fogninis habe ihm zusätzliches Motivation gegeben. "Ich gewann zwei Titel in Budapest und Stuttgart und erreichte das Finale in München. Ich hatte nicht erwartet, bei den US Open das Halbfinale zu erreichen und auf Rasen gute Ergebnisse zu erzielen", erklärte Berrettini.
Roger Federer ist Berrettinis Idol
Ausgerechnet beim Grand Slam in Wimbledon lief es dann aber nicht rund für den Italiener, gegen Roger Federer gelangen ihm lediglich fünf Spielgewinne in drei Sätzen. "An diesem Tag war ich zu emotional. Ich danke ihm, dass er mir eine Lektion erteilt hat", so Berrettini. Emotional war der Mann aus Rom wohl deshalb, weil Roger Federer für ihn ein "Idol" sei. "Er kann tun, was immer er will. Es ist ganz einfach. Er ist mein Idol. Ich kann zwei Jahre lang über ihn reden. Er lässt es so aussehen, als wäre er so geboren", schwärmt der US-Open-Halbfinalist des Vorjahres.
Weniger Freude hat er hingegen an der Spielweise von Novak Djokovic: "Novak ist eine Maschine. Für mich ist es am schlimmsten, gegen ihn zu spielen. Ich erinnere mich, dass ich in London bei den ATP-Finals gespielt habe, fast 70% meiner ersten Aufschläge im zweiten Satz hatte und trotzdem den Satz mit 6:1 verlor. Ich konnte meinen Aufschlag nicht halten. Er hat einen erstaunlichen Return", zitierte Ubitennis.com den Italiener. Und auch für den dritten im Bunde, Rafael Nadal, hat Berrettini nur lobende Worte parat: "Nadals Intensität ist unglaublich. Es ist egal, ob es 5:0 oder 0:5 steht."