Matteo Berrettini und der PIF - eine Partnerschaft zum Grübeln
Matteo Berrettini wird Botschafter. Allerdings nicht politischer Natur, sondern für den saudi-arabischen Staatsfonds PIF.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
12.12.2024, 09:27 Uhr
Rafael Nadal hat in Saudi-Arabien mittlerweile ja einen Ableger seiner Tennisakademie untergebracht, vor wenigen Wochen fand das Schaukampf-Turnier „Six Kings Slam“ in Riad statt - da legen nun auch andere Tennisprofis eine vielleicht gut begründete Scheu gegenüber dem aufgrund der Menschenrechtssituation schlecht beleumundeten Königreich ab. Wie etwa Matteo Berrettini. Der nämlich gab vor ein paar Tagen bekannt, dass er Botschafter für den saudischen Staatsfond PIF wird.
PIF - da war doch was, wird der geneigte Tennisfreund sagen. Spätestens mit Blick auf die ATP-Weltrangliste, die von eben diesem gesponsert wird. Die Aufgabe von Matteo Berrettini soll nun werden, junge Talente zu unterstützen und eng mit aufstrebenden Sportlern zusammenzuarbeiten.
Berrettini konnte auf die Unterstützung durch die Familie zählen
Ein bisschen mulmig könnte einem indes werden, dass Berrettini davon spricht, dass er und der PIF die Partnerschaft auf gemeinsame „Werte“ gründen. Angesichts der eingeschränkten Frauenwerte und der exorbitant hohen Zahlen an Hinrichtungen (auch von Minderjährigen) in Saudi-Arabien ein zu hinterfragender Ansatz.
Aber gut. Matteo Berrettini will sich ja auf den Sport konzentrieren. Und da gibt es genug zu tun, wie der verletzungsgeplagte Römer aus eigener Erfahrung weiß. „Tennis ist ein richtig harter Sport, vor allem, wenn man noch ein Kind ist. Wenn man jung ist, weiß man, dass es ohne Unterstützung nicht geht.“ Er selbst hätte Glück gehabt, so Berrettini, weil seine Familie stets hinter ihm gestanden hat. Für viele derer, denen dies nicht gegönnt ist, soll er nun zur Anlaufstelle werden.