Matthias Bachinger - Jetzt geht die Reise erst richtig los
Mit der Niederlage an der Seite von Dominic Thiem in der ersten Runde des ATP-Tour-250-Turniers in München hat Matthias Bachinger seine Karriere beendet. Er wird der Tennisszene fehlen.
von Florian Heer
zuletzt bearbeitet:
17.04.2023, 17:43 Uhr
Mit den Worten „ein letztes Mal“ betrat Matthias Bachinger am Montagnachmittag die Pressetribüne der BMW Open by American Express. Nur kurze Zeit zuvor verlor der 36-jährige im Doppel an der Seite von Dominic Thiem auf einem vollgepackten Court 1 des MTTC Iphitos in München. Die Deutsch-Österreichische Kombo unterlag den Routiniers Robin Haase und Philipp Oswald in der ersten Runde glatt in zwei Sätzen. Aber das Ergebnis war heute Nebensache. Nach knapp 18 Jahren als Tennisprofi bestritt Bachinger sein letztes Match auf der Pro-Tour. Und dies an einem für ihn besonderen Ort.
Karriereende am Iphitos
„Es war sehr emotional. Ich komme aus München und wohne circa 10 Minuten von der Anlage entfernt. Dies ist mein Heimturnier, welches ich schon als Kind besucht habe und wo ich meinen Idolen zugeschaut habe. Meine Karriere hier zu beenden ist wunderschön. Dazu noch mit Dominic, einem Grand-Slam Sieger an meiner Seite, der keine Sekunde gezögert hatte mit mir zu spielen. Das werde ich ihm nie vergessen und rechne ich ihm hoch an. Es war ein superschöner Abschluss“, erzählte Bachinger, der bereits in den letzten Tagen schlecht geschlafen habe und auch die ein oder andere Träne verdrückt hat.
Triumphe auf der ATP-Challenger-Tour
Über 550 Matches bestritt der Oberbayer auf der ATP-Tour und dem Challenger-Circuit. Eine Partie gegen Roger Federer oder Rafael Nadal war jedoch nicht dabei. „Ich durfte allerdings schon mit allen trainieren“, gab sich die ehemalige Nummer 85 der ATP-Weltrangliste zufrieden. Und einem gewissen Andy Murray stand er auch schon bei den US-Open 2014 gegenüber. Eines der Highlights der Karriere des sympathischen Blondschopfs, dem der ganz große Erfolg auf der ATP-Tour verwehrt blieb. Vier Titelgewinne auf Challenger-Ebene und zwei auf dem ITF-Pro-Circuit stehen allerdings zu Buche.
„Ich durfte gegen ganz viele Weltklassespieler spielen, auch wenn ich selten gewonnen habe“, resümierte Bachinger mit einem Lächeln. „Gegen Kei Nishikori beim ATP 250 in Metz im Halbfinale zu gewinnen war etwas Besonderes. Es gab viele tolle Momente aber das eigentlich schönste ist, dass ich viele tolle Menschen kennenlernen durfte. Einige davon sind meine Freunde geworden. Das wird für immer bleiben und bedeutet mir viel.“
Reisen ohne Tennis im Hinterkopf
Und wie geht es nun weiter? „Ich habe keine konkreten Pläne und wollte erstmal hier einen Schlussstrich ziehen. Ich würde gerne im Tennis bleiben. Genaue Gedanken habe ich mir allerdings noch nicht gemacht. Meine Erfahrungen würde ich jedoch gerne weitergeben“, sagte der Oberbayer und ergänzte, dass das Reisen noch in den nächsten Wochen und Monaten eine große Rolle spielen soll.
„Diesmal jedoch ohne Tennistasche“, konkretisierte Bachinger die Pläne. „Wir haben zwar viel gesehen, aber ich möchte die Städte ohne Druck und ohne an das Tennis zu denken erleben. Einfach mal loslassen und Spaß haben.“