Medvedev über Djokovic: „Ich weiß nicht, wie er das macht“
Ein gutgelaunter Daniil Medvedev zeigte sich am Samstag in der Pressekonferenz vor dem Wimbledon-Turnier und legte neben seinen eigenen Aussichten beim Rasen-Major auch seine Haltung in der „Goat-Debatte“ dar.
von Dietmar Kaspar
zuletzt bearbeitet:
10.08.2024, 09:34 Uhr
Immerhin konnte Daniil Medvedev von den insgesamt 14 Begegnungen gegen den 23-fachen Grand Slam-Champion Novak Djokovic fünf Partien für sich entscheiden. Besonders hervorstechend natürlich der Sieg im Finale der US Open 2021, womit der gebürtige Russe den Grand Slam-Triumph des 36-jährigen Serben innerhalb eines Kalenderjahres im letztmöglichen Match verhinderte. Seine Erinnerungen an dieses Match beschreibt der 27-jährige Medvedev wie folgt: „Um ihn schlagen zu können, als er den Grand Slam anstrebte, war er vielleicht etwas nervöser als sonst. Ich habe aber ein fantastisches Match gespielt. Wenn man bedenkt, was er danach weiterhin geleistet hat, macht es mich umso stolzer, was ich da geschafft habe.“
Adelung der Grand Slam-Bilanz von Djokovic
Rätselhaft bleibt für die aktuelle Nr. 3 der Weltrangliste vor allem das bisherige Abschneiden von Djokovic bei den Majors, wo der Belgrader bei seinen 70 Starts insgesamt 34 mal das Finale erreichen konnte: „Ich denke, wenn ich es richtig sehe, liegt Novak fast bei 50 Prozent. Ich weiß nicht, wie das möglich ist. Eigentlich tut er das gleiche wie jeder andere, nur dass es ihm auch an schlechten Tagen gelingt, den Gegner zu schlagen. Deshalb ist er für mich momentan der Größte in der Geschichte des Tennis, auch wenn so eine Einstufung grundsätzlich fragwürdig ist.“
Aufpolierung der eigenen Major-Bilanz
Das Abschneiden bei den Grand Slam-Turnieren in dieser Saison ist für Medvedev bislang unbefriedigend. Nachdem der 6-fache Masters-Champion in der dritten Runde von Melbourne dem US-Amerikaner Sebastian Korda unterlag, musste er in Roland Garros bereits zum Auftakt gegen Thiago Seyboth Wild die Segel streichen. In Wimbledon steht bislang ein Achtelfinale bei seinem letzten Antreten 2021 zu Buche, im letzten Jahr waren Spieler aus Russland und Belarus vom Turnier ausgeschlossen. Immerhin konnte er auf Mallorca vor zwei Jahren einen Titel auf Rasen erringen, was ihm Mut macht für ein erfolgreiches Abschneiden an der Church Road: „Ich habe das Gefühl, dass ich auf Rasen gut spielen kann. Letztes Jahr habe ich in den drei Turnieren, an denen ich teilgenommen habe, zwei Endspiele erreicht. Ich muss nur einen Weg finden, in meinen Rhythmus zu kommen.“
Den Auftakt im All-England-Club bestreitet Medvedev gegen den britischen Wildcard-Starter Arthur Fery. In einem möglichen Viertelfinale könnte er auf den an Nr. 3 gesetzten Griechen Stefanos Tsitsipas treffen, der bislang noch seine Form auf Rasen sucht. Ebenfalls in seiner Hälfte der topgesetzte Carlos Alcaraz aus Spanien, dem er in einem möglichen Halbfinale begegnen würde.
Hier das Einzel-Tableau in Wimbledon