Verwirrspiel um Sharapova, Prince und Head

Trotz Zehn-Jahres-Vertrag mit Racket-Hersteller Prince spielt Maria Sharapova seit Monaten ohne Logo.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 20.09.2010, 14:54 Uhr

Wer gewinnt? Tippt jetzt!

Es bahnt sich eine Sensation an. Die Anzeichen verdichten sich immer mehr, dass Maria Sharapova einen Vertrag beim Racket-Hersteller Head unterzeichnet. Dabei hat die 22-Jährige seit 2006 einen Megadeal über 25-Millionen-Dollar mit Prince. Zehn Jahre sollte sie dafür mit einem Prince-Racket spielen. Praktisch ein Vertrag auf Lebenszeit!

Aber schon seit März läuft einiges schief zwischen Sponsor und Athletin. Die berühmteste Klientin des Racket-Herstellers läuft zwar noch mit einer Prince-Tasche auf die Plätze dieser Welt, aber auf ihrem Spielgerät sucht man seitdem vergeblich das berühmte „P“. In Internetforen wird schon länger spekuliert, dass es sich bei dem komplett schwarzen Schläger um einen Head handelt. Einer der erfahrensten deutschen Profibesaiter und langjähriger Betreuer des deutschen Davis-Cup-Teams, Gunther Strähle, bestätigt diese Vermutung: „Es handelt sich auf keinen Fall um einen Prince-Schläger. Meiner Meinung nach ist es ein schwarz gespritzter Head.“

Wechsel zu Head?

Was läuft da zwischen Head und Sharapova? tennisnet.com-Experte Andreas Du-Rieux traf in New York den Österreicher und in Head-Diensten stehenden Thomas Bischof. Der flüsterte ihm ins Ohr, Sharapova wäre derzeit vertragslos und teste erfolgreich ihr laut Bischof künftiges Turniergerät. „Wer das weiße Ösenband sieht, weiß eh, dass das unser Racket ist“, so Bischof. Bei Prince klingt das alles ganz anders. In einem Statement gegenüber dem amerikanischen Sender CNBC heißt es:

„Sharapova hat zugestimmt, sich an einem sehr innovativen, zukunftsweisenden Produktentwicklungsprogramm mit Prince zu beteiligen. Sie wird in den nächsten paar Monaten einige experimentelle Gestelle in der Praxis und im Wettbewerb testen. Wir sind uns bewusst, dass sie dabei einige Gestelle verwenden wird, die Prince nicht im aktuellen Programm hat. Aber das ist Teil unseres Programms. Während dieser Phase des Experimentierens kann sie unser Logo verwenden oder auch nicht, aber sie ist unter Prince-Vertrag. Wir verwenden eine unserer Vorzeige-Athletinnen, um eventuelle zukünftige Produkte unter Spielbedingungen zu testen. "

Sharapova nach Verletzung ohne Logo

So richtig mag man es Prince nicht glauben. Warum sollte ihr Aushängeschild seit über fünf Monaten ohne das wichtige Firmen-Logo spielen? Bei 2,5 Millionen Dollar pro Jahr! Fakt ist: Nachdem Sharapova sich im März beim Turnier in Indian Wells eine Ellenbogenverletzung zugezogen hatte, spielte sie bei ihrem Comeback knapp acht Wochen später ohne Logo. Naheliegend ist daher, dass Sharapova entweder mit ihrem Schläger nicht zufrieden war und Prince auch in seiner aktuellen Kollektion keinen adäquaten Ersatz hat, oder es wie so oft im Leben um Geld geht. Ein Indiz für Sharapovas Unzufriedenheit mit ihrem Sponsor ist aber wohl die Häufigkeit, mit der die ehemalige Nummer eins in den letzten Jahren immer wieder ihr Modell gewechselt hat. Den Schaden durch diese Geschichte hat in jedem Fall Prince. Daher ist davon auszugehen, dass in den nächsten Wochen Bewegung in das Verwirrspiel kommt.(Foto: GEPA pictures/Matthias Hauer)

von tennisnet.com

Montag
20.09.2010, 14:54 Uhr