Mirra Andreeva und Conchita Martinez - ein spannendes Duo
Schritt für Schritt geht es für Mirra Andreeva näher an die absolute Weltspitze heran. Unterstützt wird sie dabei seit ein paar Wochen von Conchita Martinez.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
19.08.2024, 07:44 Uhr
An Andy Roddick als Deuter des professionellen Tennissports kommt man dieser Tage nicht vorbei. Besonders empfehlenswert ist natürlich der Podcast „Served“ des US-Open-Champions von 2003, erhältlich auf allen gängigen Plattformen. In der aktuellen Ausgabe - der ersten live vor Fans aufgenommenen - hat Roddick da Matteo Berrettini als Gast begrüßt, aber auch Fragen des Publikums beantwortet. Und dabei auch die Perspektiven von Mirra Andreeva beleuchtet.
Geht man nach den harten Zahlen, sind diese ja ganz fantastisch. Andreeva ist erst etwas mehr als 17 Jahre alt. Und kratzt nach dem Erreichen des Viertelfinales in Cincinnati schon ziemlich heftig an den Top 20.
Roddick lobpreist die Spielintelligenz von Andreeva
Warum? Nun: Andy Roddick hat da den so bezeichneten „Tennis IQ“ in den Ring geworfen. Tatsächlich spielt Mirra Andreeva unheimlich schlau, vermisst den Court schon fast so, wie es vor zwei Jahrzehnten Martina Hingis getan hat. Der von Roddick attestierte Spielverstand impliziert natürlich aber auch, dass die anderen Waffen im Spiel der Russin noch einer gewissen Schärfung bedürfen.
Das war auch im knapp verlorenen Match gegen Iga Swiatek in Cincinnati zu beobachten. Das Tempo hat da die Weltranglisten-Erste bestimmt. Für Variationen aber - vor allem mit Dropshots - hat aber Andreeva gesorgt. Und auch der variabel eingesetzte Aufschlag hat gegen Swiatek gut funktioniert.
Was vielleicht mit jener Frau zusammenhängt, die seit ein paar Wochen in der Box von Mirra Andreeva sitzt: Conchita Martinez. Die Spanierin hat als aktive Spielerin den Titel in Wimbledon gewonnen. Und als Trainerin Gardine Muguruza eben dorthin begleitet (als Ersatz für den verhinderten Stamm-Coach Sam Sumyk).
Martinez legt als Trainerin Extra-Schichten ein
Mit Martinez hat sich Andreeva nach dem verlorenen zweiten Satz gegen Swiatek intensiv ausgetauscht, in der Entscheidung haben dann nur Nuancen den Ausschlag zugunsten der Branchenprima gegeben. Dass am Ende auch mal wieder der Schläger geflogen ist, war angesichts der Spielsituation verständlich.
Conchita Martinez hat eigenen Angaben nach nicht als die trainingsfleißigste Spielerin gegolten. Das ist in der Kombination mit Mirra Andreeva nun anders: Vor Beginn des Wimbledon-Turniers hat die Teenagern mit Anastasia Potapova trainiert - und stand noch lange am Court, um von Martinez servierte Bälle zu schlagen, als Potapova schon lange die Umkleide aufgesucht hat.