„Hört mit dem Stöhnen auf, wenn die Fans es wollen“

Die neunfache Grand-Slam-Siegerin erklärt ihre persönliche Sicht auf die Stöhn-Diskussion.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 07.02.2012, 11:57 Uhr

Wer gewinnt? Tippt jetzt!

Monica Seles war die Vorreiterin für das exzessive Stöhnen im Damentennis. Die ehemalige Weltranglisten-Erste spielte in einer ähnlichen Lautstärke, wie es Maria Sharpaova und Victoria Azarenka heute tun. Seles erklärte am Rande der Laureus World Sports Awards in London ihre persönliche Meinung zur Diskussion über den Lärmterror im Damentennis.

„Alles, was du als Tennisspieler tun kannst, ist sich auf sich selbst zu konzentrieren. Du spielst gegen Gegner, die den Ball vor dem Aufschlag 50 Mal auftippen oder sich zwischen den Punkten viel mehr Zeit lassen als sie sollten oder Verletzungspausen nehmen. Was auch immer passiert, du musst ehrlich zu dir selbst sein. Solange du nicht stöhnst, um deine Gegner zu stören, ist es in Ordnung. Was auch immer die Offiziellen entscheiden, du musst es akzeptieren. Das Gleiche gilt mit Wimbledon, wo sie entschieden haben, dass man nur Weiß tragen soll. Also spielen auch alle in Weiß. Was auch immer die Regel über das Stöhnen ist - im Endeffekt werden die Spieler dafür bezahlt, das auch einzuhalten. Du bist da, damit die Fans den meisten Spaß bekommen und unterhalten werden. Wenn die Fans kein Stöhnen wollen, dann musst du ohne Stöhnen spielen. Wenn die Fans das Stöhnen wollen, dann spielst du mit Stöhnen“, sagte die neunfache Grand-Slam-Siegerin.

Auch über ihr eigenes Stöhnen gab Seles Auskunft. „Ich habe nie mit Absicht gestöhnt. Ich habe damit begonnen, als ich acht Jahre alt war. Ich habe gestöhnt als ich die Nummer 83 war. Ich habe gestöhnt als ich die Nummer eins war. Ich weiß, dass ich immer mit vollem Herzen gespielt habe. Das war einfach mein Spielstil. Ich kann nur für mich selbst sprechen. Ich habe um jeden Ball gekämpft. Wenn man altes Videomaterial von mir sieht, als ich 12 oder 14 war, habe ich gegen die gleichen Gegnerinnen gestöhnt. Aber als ich Nummer eins geworden bin, wurde es dann zum Problem.“(Text: cab; Foto: Jürgen Hasenkopf)

von tennisnet.com

Dienstag
07.02.2012, 11:57 Uhr