Fünf Dinge über Esther Vergeer

Die Seriensiegerin aus den Niederlanden gab im Alter von 31 Jahren ihren Abschied vom Rollstuhltennis bekannt.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 13.02.2013, 18:22 Uhr

Wird es jemals einen dominanteren Athleten geben?

Die Niederländerin war zehn Jahre lund 470 Matches lang ungeschlagen. Roger Federer sagte über Verger: „Sie ist eine erstaunliche Athletin, eine großartige Persönlichkeit. Sie hat eine der erstaunlichsten Leistungen in unserem Sport vollbracht.“ Vergeer sagte einmal: „Natürlich fühle ich mich geehrt, wenn Leute sagen, dass ich die dominierendste Athletin in der Welt bin, aber es war seltsam, das zu hören. Ich habe Federer und Serena Williams über meine Siegesserie und mein Tennis reden hören. Das bedeutet mir mehr, als wenn Leute, die ich nicht kenne, sagen, dass ich so dominant bin.“

Sie kann sich nicht erinnern, wie es ist, ein Einzelmatch zu verlieren.

„Ich weiß wirklich nicht oder erinnere mich nicht, wie es sich anfühlt, ein Einzelmatch zu verlieren. Aber ich weiß, wie es ist, im Monopoly zu verlieren. Ich mag das Verlieren nicht.“

Vergeer betrachtet sich selbst nicht als behindert.

Sie wurde querschnittsgelähmt, nachdem eine Operation, um die Blutgefäße in ihrem Rückenmark zu reparieren, fehlschlug. „Zu Beginn habe ich nicht begriffen, dass ich bis zu meinem Lebensende querschnittsgelähmt bin. Ich war klein, hatte Schmerzen und war im Krankenhaus. All diese Dinge zusammengenommen haben mich glauben lassen, dass ich wieder nach Hause komme, keine Schmerzen mehr habe und dass ich wieder laufen könnte. Aber als ich zu Hause war, musste ich wieder in die Schule und mit meinen Freunden spielen. Langsam dämmerte es mir, dass es bis zum Rest meines Lebens so sein würde. Am Anfang war es natürlich hart. Alles was ich tat, habe ich mit dem Davor verglichen. Es wäre einfacher, wenn ich gehen könnte, es wäre spaßiger, wenn ich gehen könnte, daher war das schwierig. Ich nehme an, dass Sport und die Leute um mich herum mich begreifen lassen haben, dass die Welt nicht endet. Nun kann ich all die Dinge tun, die auch andere 30-Jährige tun. Deshalb betrachte ich mich selbst auch nicht als behindert.“

Vergeer fand die Siegesserie sehr anstrengend.

„Während der Serie war es hart, weil ich gefühlt habe, dass die Leute, bevor das Turnier überhaupt begann, dachten: ’Esther kommt ins Finale, Esther gewinnt das Turnier’. Das hat mich unsicher gemacht. Seit 2003 habe ich nur einen Matchball gegen mich gehabt, und das war im Match um die Goldmedaille bei den Paralympics 2008. In diesem Moment spielte sich so viel in meinem Kopf ab. Ich habe gedacht: ’Was werden meine Eltern sagen? Was wird meine Gegnerin tun? Werde ich weinen?’ Ich musste mir sagen, dass ich nur darüber nachdenken muss, wie ich die nächsten Punkte spiele. Ich habe den Druck von den Erwartungen der anderen Leute gespürt.“

Sie erschien nackt in ihrem Rollstuhl auf dem Cover vom ESPN-Magazin „Body Issue“

„Ich war geschockt, als ich hörte, dass sie mich auf dem Cover wollen. Ich wusste nicht, dass sie das tun möchten, nachdem sie die Bilder von mir gemacht haben. Ich bin seitdem ins Internet gegangen und habe geschaut, was die Leute gesagt haben. Es gab einige gute Kommentare und einige schlechte Kommentare ebenfalls, und das hat mich schlecht fühlen lassen. Aber ich habe mit meinem Freund darüber geredet und er hat gesagt, dass es immer Leute geben wird, die negativ gegenüber solchen Dingen sind, und dass ich stolz sein soll. Es ist gut, dass das Magazin behinderte Athleten in der gleichen Weise betrachtet. Es war etwas beängstigend, die Fotos zu machen, aber ich bin froh, dass ich es gemacht habe.“(Quelle: The Tennis Space; Foto: GEPA pictures)

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13.02.2013, 18:22 Uhr