Nach Sieg beim Rom-Challenger: Sumit Nagal will wieder die Top 100 angreifen
Sumit Nagal ist der beste Einzelspieler aus Indien. Nach einer langen Verletzungsauszeit will er einen erneuten Anlauf in Richtung Weltspitze starten.
von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet:
02.05.2023, 15:22 Uhr
Er ist der Mann, bei dem man immer zweimal hinschauen muss im Tableau - schließlich trennt ihn nur ein Buchstabe von einer Legende. Zuletzt: Waren es auf dem Platz aber eher Welten, die zwischen Rafael Nadal und seinem Fast-Namenspaten Nagal lagen.
Denn Nagal, im Jahr 2020 schon die Nummer 122 im ATP-Ranking, war verletzungsbedingt lange ausgefallen und bis auf Rang 638 abgerutscht. Nun aber geht es wieder aufwärts für den 25-Jährigen: In der vergangenen Woche nämlich spielte sich Nagal beim Challenger-Turnier in Rom aus der Qualifikation zum Sieg, gewann im Finale mit 6:3, 6:2 gegen Jesper de Jong - und schlug auf dem Weg dorthin auch zwei Top-200-Leute.
Damals, bei den US Open...
Den deutschsprachigen Tennisfans sind vor allem zwei Begegnungen von Nagal hängengeblieben: die gegen Dominic Thiem auf dessen Weg zum US-Open-Titel 2020; und ein Match bei den US Open 2019 gegen Roger Federer - dem Nagal damals den ersten Satz abluchste.
2018 war Nagal von der Akademie von David Ferrer in Alicante nach Deutschland gewechselt, zur nensel academy in Peine bei Hannover, also zu Sascha Nensel, dem Ex-Coach von Nicolas Kiefer, Julia Görges und Andrea Petkovic.
"Er ist der erste Inder, der ein Challenger-Turnier auf europäischem Sand gewonnen hat", sagt Nensel gegenüber tennisnet über den Rom-Erfolg. "Er ist ziemlich bekannt in Indien." Dort hat man zwar aktuell fünf Spieler unter den ersten 100 im Doppel, mit dem 43-jährigen Rohan Bopanna auf Rang 13; im Einzel aber ist Nagal als aktuelle Nummer 347 der Spitzenmann. Dank des Rom-Titels steht er im Liveranking bereits wieder auf Platz 254. Und ist damit in Reichweite der Quali-Tableaus bei den ganz großen Turnieren.
Nach seiner Hüft-OP war er sechs Monate lang aus dem Turniergeschäft raus, beim Comeback holte er sich direkt einen Bauchmuskelriss - weitere zwei Monate Pause. "Es hat alles unglaublich lange gedauert", so Nensel. "Er stand ja schon auf Platz 122, hat gegen Roger den Satz gewonnen, ein Challenger in Südamerika geholt. Er war halt schon dran."
Mit seinem Sieg in Rom hat sich Nagal nun wieder in die Reichweite der Qualifikationswettbewerbe bei den Grand-Slam-Turnieren gespielt - ein wichtiger Erfolg auf dem Weg zum eigentlichen Ziel. "Und das", so Nensel, sind die Top 100."