Nadal redet erstmalig über mentale Probleme: "Dachte über eine komplette Tennispause nach"
In einem selbstverfassten Aufsatz für „The Players Tribune“ offenbart der Rafael Nadal erstmals, dass er große mentale Probleme hatte – so große, dass der Spanier kurz vor einer längeren Pause stand.
von Johanna Brauer
zuletzt bearbeitet:
17.12.2024, 22:55 Uhr
Eigentlich kennt man Nadal nur als Perfektionisten, der alles irgendwie unter Kontrolle hat. Völlig ausgeglichen auf dem Platz, völlige Konzentration auf das Match. Doch wie Nadal nun verriet, plagten ihm neben den vielen körperlichen auch mentale große Beschwerden. „Ich habe vor einigen Jahren einen mental sehr schwierigen Moment durchgemacht“, schrieb Nadal in dem Essay für die Internetplattform “The Players Tribune”.
„An körperliche Schmerzen war ich gewöhnt, aber es gab Zeiten auf dem Platz, in denen ich Schwierigkeiten hatte, meine Atmung zu kontrollieren, und ich konnte nicht auf höchstem Niveau spielen.“
Jetzt da einige Zeit verstrichen ist, fällt es dem 22-fachen Grand-Slam-Champion „nicht schwer“ darüber zu sprechen. „Schließlich sind wir Menschen und keine Superhelden. Die Person, die Sie auf dem Center Court mit einer Trophäe sehen, ist ein Mensch. Erschöpft, erleichtert, glücklich, dankbar - aber eben ein Mensch“ führte Nadal weiter aus.
Nadal: “Worauf ich am meisten stolz bin, ist, dass ich trotz aller Schwierigkeiten nie aufgegeben habe“
Durch kontinuierliches gegen Anarbeiten habe sich er King of Clay Stück für Stück wieder wohl auf dem Platz gefühlt und zu sich selbst zurückgefunden. „Zum Glück bin ich nicht an den Punkt gekommen, dass ich Dinge wie Angstzustände nicht mehr kontrollieren konnte. Aber es gibt bei jedem Spieler Momente, in denen es schwierig ist, seinen Verstand zu kontrollieren, und wenn das passiert, ist es schwierig, sein Spiel vollständig unter Kontrolle zu haben.
Vor ein paar Jahren habe es daher Momente gegeben, in denen Nadal darüber nachgedacht habe „eine komplette Tennispause einzulegen, um meinen Kopf freizubekommen.“
„Aber ich habe diese Phase überwunden, indem ich immer weitergemacht habe. Ich habe immer das Maximum gegeben“, sagte der 14-fache Roland-Garros-Rekordsieger.