Naomi Osaka ist die neue Geldmaschine - auch ohne Wasabi in den Haaren
Serena Williams hat eine Nachfolgerin - zumindest in Sachen Finanzen. Jetzt steht Naomi Osaka an der Spitze der Geldrangliste.
von SID
zuletzt bearbeitet:
28.05.2020, 09:30 Uhr
Naomi Osaka guckt ein bisschen ungläubig. Essig, Mayonnaise, Wasabi? Um Locken zu pflegen? Die Locken von Stefanos Tsitsipas genauer gesagt, denn mit ihrem griechischen Tenniskollegen hat die Japanerin per Instagram ein knappes Stündchen über dies und das gechattet. Und da Osaka im Ruf steht, immer ein bisschen verhuscht zu sein, hat Tsitsipas rumgefrotzelt. Das tut er ja gern.
Dass Naomi Osaka, Tochter einer Japanerin und eines Haitianers, gerne blauäugig und verträumt rüberkommt, ändert nichts an ihren sportlichen Fertigkeiten. Und die sind beachtlich. So beachtlich, dass die Nummer zehn der Welt laut Forbes-Liste nun die weltweit bestbezahlte Sportlerin ist. Japans Antwort auf Dagobert Duck sozusagen, eine weibliche Geldmaschine.
Mit ihren 22 Jahren hat Osaka zwei Grand-Slam-Titel gewonnen und bislang insgesamt 24 Wochen die Weltrangliste angeführt - als erster asiatischer Tennisprofi überhaupt. Das hat sich buchstäblich mehr als ausgezahlt: In den letzten zwölf Monaten soll Osaka rund 37,4 Millionen Dollar (34,3 Millionen Euro) verdient haben. 1,4 Millionen Dollar mehr als ihr großes Idol Serena Williams.
Mit einem Sieg über eben jene Serena Williams hatte Osaka vor knapp zwei Jahren die große Bühne betreten, der Titel bei den US Open 2018 machte sie zur Attraktion für die Sponsoren. Großkonzerne wie Nike, Procter and Gamble, All Nippon Airways und der Automobilhersteller Nissan boten ihr lukrative Partnerschaften an.
Naomi Osaka: "Wenn ich auf dem Court stehe, geht es für mich nur um Tennis"
Osaka macht nun aber nicht den Eindruck, sich von den gigantischen Summen aus der Ruhe bringen zu lassen. Schon nach dem Erfolg über Williams in jenem skandalösen Endspiel von New York, als sich ihr Vorbild so gar nicht vorbildlich verhalten hatte, sagte Osaka: "Es ist egal, was außerhalb des Platzes geschieht. Wenn ich auf dem Court stehe, geht es für mich nur um Tennis."
Mit dieser Taktik ist Osaka sehr erfolgreich, 2019 legte sie mit dem Triumph bei den Australian Open sofort ihren zweiten Grand-Slam-Titel nach. Es folgten eine kurze Sinnkrise und die scheinbar aus dem Nichts verkündete Trennung von ihrem Erfolgstrainer Sascha Bajin, für die es bis heute keine öffentliche Erklärung gab.
Dann legte Osaka den Schalter wieder um, die Turniersiege in ihrer Heimatstadt Osaka (!) und bei den China Open in Peking ließen die Geldgeber durchatmen. Sie war als das Gesicht der Olympischen Spiele in Tokio vorgesehen, nach der Verlegung ins kommende Jahr und der Spielpause auf der Profitour muss Osaka sich und ihren Millionen Followern nun die Zeit vertreiben.
Und das tat sie jetzt zusammen mit Stefanos Tsitsipas. "Würdest du dir für eine Million die Haare abschneiden?", fragt Osaka. "Vermutlich ja", antwortet "Tsitsi", er habe ohnehin schon mal darüber nachgedacht.
Ach so, das mit der Haarpackung aus Wasabi, Essig und Mayonnaise hat Tsitsipas dann doch noch aufgelöst. "Hast du das wirklich geglaubt", fragt er Osaka. Die guckt so, wie Naomi Osaka eben guckt. Und wahrscheinlich hat sie es auch geglaubt.