Naomi Osaka schämte sich für ihren Körper
In einem offenen Instagram-Beitrag, untermalt mit einer Bilderstrecke, gab Naomi Osaka ehrliche Einblicke wie schwer es ihr fiel, ihre körperliche Entwicklung nach ihrer Schwangerschaft zu akzeptieren.
von Dietmar Kaspar
zuletzt bearbeitet:
28.10.2024, 17:23 Uhr
Mehr als ein Jahr war Naomi Osaka nach ihrem damals letzten Auftritt vor ihrer Schwangerschaft, beim Turnier in Tokio im September 2022, von der Tour entfernt. Zum diesjährigen Saisonstart in Australien meldete sich die frisch gebackene Mutter wieder zurück, angeleitet von ihrem ehemaligen Erfolgs-Coach Wim Fisette.
Sportlich verlief das Comeback bislang recht wechselhaft, nur in einzelnen Matches ließ die 4-fache Grand-Slam-Siegerin ihr enormes Potenzial aufblitzen. Ihre stärkste Leistung demonstrierte die Japanerin zweifellos bei den French Open in Paris, als sie sich gegen die damalige Weltranglistenerste und Top-Favoritin Iga Swiatek sogar einen Matchball erspielen, sich aber nicht mit dem Sieg belohnen konnte.
Die wechselhaften Leistungen und Ergebnisse führten dazu, dass sie sich nach den US Open von ihrem Übungsleiter trennte und mit Patrick Mouratoglou einen neuen bekannten Namen an ihre Seite holte. Die Zusammenarbeit ließ sich beim ersten gemeinsamen Turnier in Peking gut an, als die 27-jährige nach drei Matchsiegen im Viertelfinale gegen Coco Gauff den ersten Satz für sich entscheiden konnte, die Begegnung aber nach dem Satzausgleich aufgrund einer Rückenverletzung aufgeben musste. Anschließend verkündete sie das vorzeitige Saisonende.
Doch nicht nur die fehlende sportliche Konstanz machte Osaka in dieser Saison zu schaffen. In einem offenen und ehrlichen Beitrag bei Instagram legte die ehemalige Weltranglistenerste dar, dass sie Probleme damit hatte, ihrem Körper nach der Schwangerschaft zu akzeptieren. Ursprünglich wollte sie die Bilderstrecke lediglich mit dem Kommentar „Körperveränderungen im Laufe des Jahres“ kommentieren. Jedoch nutzte sie die Möglichkeit, um diesbezüglich einen tieferen Einblick in ihre Gefühlswelt zu gewähren.
„Es gab Momente in diesem Jahr, in denen ich mich für meinen Körper schämte (zum Beispiel, als ich figurbetonte Tenniskleidung tragen musste)“, so die 7-fache Tour-Titelträgerin. Ein Problem sah Osaka darin, sich dabei mit anderen zu vergleichen: „Als Sportlerin hatte ich das Gefühl, dass ich schneller abnehmen sollte als die meisten anderen. Ich war jeden Tag im Fitnessstudio, damit sich dieser Gedanke nicht allzu unrealistisch anfühlte. Die meisten Wochen fühlten sich jedoch an wie die Vorwoche und das Gewicht ist nicht über Nacht verschwunden, also war es etwas entmutigend“.
Dennoch weiß Osaka zu schätzen, dass sie ihrem Körper in Bezug auf ihre sportlichen Erfolge viel zu verdanken hat: „An den Punkt zu gelangen, an dem ich jetzt bin, war definitiv eine Reise, ein Abenteuer, von dem ich weiß, dass ich es immer noch annehme. Alle Körper sind unterschiedlich und ich schätze meinen Körper so wie er ist. Mein Körper hat so viel für mich getan und sich so gut den Aufgaben angepasst, die ich von ihm verlangt habe.“