Naomi Osaka wird zum Faulpelz, Venus Williams zur Gärtnerin
Instagram wird in diesen Tagen mehr und mehr zur ertragreichsten Quelle für New aus der Tennisszene. Am Dienstag haben sich Venus Williams und Naomi Osaka zum gemeinsamen Workout verabredet. Und zwischen den Übungen private Geheimnisse ausgetauscht.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
06.05.2020, 17:46 Uhr
Ein digitales Kaffeekränzchen zwischen Venus Williams und Naomi Osaka regt auf den ersten Blick ein wenig zum Grübeln an: Plaudern da nicht zwei Vertreter völlig unterschiedlicher Generationen miteinander? Venus wird in wenigen Wochen schließlich ihren 40. Geburtstag feiern, Naomi erst das hauchzarte Alter von 23 Jahren erreichen. Und hat Osaka nicht mit der Familie Williams im US-Open-Finale 2018 eher bescheidene Erfahrungen gemacht - auch wenn Serenas Ärger nicht in Richtung ihrer Gegnerin, sondern auf Schiedsrichter Carlos Ramos gezielt hatte?
Schwamm drüber, in Zeiten der Corona-Pandemie wachsen alle Tennisspieler zu einer großen Familie zusammen. Gerade Venus Williams macht sich hier als Kupplerin verdient, auch mit Grigor Dimitrov hat die siebenmalige Major-Siegerin schon vor laufender Handykamera geturnt. Wie nun auch mit Naomi Osaka. Die im Moment nicht als „matchfit“ durchgehen würde.
Naomi Osaka liest Kobe Bryant
„Ich mache eigentlich gar nichts“, gab die Japanerin, die sich derzeit in Kalifornien aufhält, preis. „Vor ein paar Tagen habe ich ein ernsthaftes Training für die Beine absolviert, und ich habe immer noch Muskelkater.“ Zwar schlage sie hier und da Bälle, an ihrer Fitness arbeite sie aber nicht, so Osaka. „Ich habe Kobe Bryants Buch gelesen, und denke darüber nach, das von Andre Agassi noch einmal zu lesen. Open. Das fand ich richtig gut. Ich habe darin auf den Fahrten zu den Turnieren viel gelesen.“
Venus Williams dagegen hat eine neue Berufung vor der eigenen Terrassentür gefunden. „Ich habe Sachen angepflanzt“, verriet die Grand Dame der WTA-Tour. „Wir sind nie zuhause, also vernichten wir sonst immer die Pflanzen. Wir habe Jalepenos. Ich war so aufgeregt. Wir haben Basilikum, Rosmarin, chinesischen Kohl … zufällig habe ich Bananen gefunden. Jetzt, wo ich nicht Tennis spiele, spiele ich Gärtnerin.“
Venus Williams zwischen Pasta und Croissants
Ob und wie oft Naomi und Venus auf einem professionellen Tenniscourt noch aufeinandertreffen, hängt von der Entwicklung der Pandemie und der Karriereplanung von Williams ab. Bisher hat es zwei gegeben, das erste in Wimbledon 2017, das an die Veteranin ging. „Du hast damals gut gespielt“, gab Williams der jüngeren Rivalin mit auf den Weg. Osaka stimmte zu. „Das beste Match, das ich jemals auf Rasen gezeigt habe. Danach ging es bergab.“
Ein Da Capo in diesem Jahr ist ausgeschlossen, die Reisen nach Rom und Paris finden, wenn überhaupt, erst im Herbst statt. Für Venus Williams zumindest in einer Hinsicht kein Beinbruch. „Ich werde Italien in diesem Jahr wirklich vermissen, weil das ist immer ein Essensfest. Das Eis und die Pasta, dazu die Croissants in Frankreich. Vergangenes Jahr habe ich zwischen Rom und Paris, glaube ich, 20 Pfund zugenommen.“