Next Gen 2024: Es wird (noch) nicht Deutsch gesprochen

Große Hoffnungsträger aus dem deutschsprachigen Raum sucht man in der aktuellen NextGen-Liste vergeblich.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 07.02.2024, 11:54 Uhr

Joel Schwärzler möchte in diesem Jahr den Sprung ins Männertennis schaffen
© Jürgen Hasenkopf
Joel Schwärzler möchte in diesem Jahr den Sprung ins Männertennis schaffen

Zwei gute Nachrichten, eigentlich drei. Zunächst einmal ist die Saison 2024 noch jung, etwaige Späteinsteiger im Race to Jeddah sind jederzeit und herzlich willkommen. Zweitens: Es brauch aktuell läppische zehn ATP-Punkte, um sich tatsächlich unter die ersten 20 Spieler im Race zu schieben. Und schließlich führt mit Joel Schwärzler ja auch ein deutschsprachiger Spieler die Junioren-Weltrangliste an. Schwärzler ist gerade 18 Jahre alt geworden, steht nun an der Schwelle zum Erwachsenen-Tennis.

Dennoch waren die NextGen-Finals, die über mehrere Jahre in Mailand und nun eben in Jeddah ausgetragen werden, eine Veranstaltung, bei der die deutsche Sprache keine Rolle gespielt hat. Nehmen wir mal Jannik Sinner raus, der ja unter italienischer Flagge segelt. Und das mit Recht. Und nehmen wir auch Alexander Zverev raus, der sich für die Premiere des U-21-Turniers zwar qualifiziert hatte, sich dann aber dafür entschied, doch schon bei den Erwachsenen in London mitzumachen. Erst recht mit Recht.

Stricker bei den Finals zwei Mal dabei

Und so bleibt also nur Dominic Stricker übrig, der herrliche Schweizer Linkshänder, der sich bei den vergangenen US Open gegen Stefanos Tsitsipas behaupten und für das Saisonfinale qualifizieren konnte. Und das gleich zwei Mal: 2022 unterlag Stricker in Mailand im Halbfinale Jiri Lehecka, ein Jahr später kam das Aus wieder in der Vorschlussrunde gegen den späteren Champion Hamad Medjedovic.

Stricker wird in diesem Jahr zu alt sein, ein drittes Mal würde sich der Schützling von Dieter Kindlmann das Event aber wohl auch nicht geben. Die Frage ist nun: Gibt es legitime Nachfolger aus der DACH-Region?

Mensik als 2005er schon auf Platz 144

Mit Blick auf die Junioren-Weltrangliste folgen auf den augenblicklichen Primus Schwärzler (Jahrgang 2006) aus Österreich die beiden Deutschen Max Schönhaus (2007, Nr. 38) und Max Stenzer (2006, Nr. 39). Die größten Hoffnungen aus deutscher Sicht ruhen aber wohl auf Diego Deduro-Palumero, der als 2008er schon als Nummer 47 firmiert. Der beste junge Schweizer ist Henry Bernet (2007, Nr. 62).

Aber die Junioren-Weltrangliste ist nur ein Indikator dafür, was sein könnte. Die Wahrheit liegt auf der ATP-Tour. Und da hat etwa der Chinese Juncheng Shang genauso wie Arthur Fils schon 200 Punkte gesammelt. Gefolgt übrigens von Jakub Mensik mit 144, einem jungen Tschechen, der im Einzel-Ranking als 2005-Jahrgang schon auf Platz 144 steht.

von Jens Huiber

Mittwoch
07.02.2024, 11:40 Uhr
zuletzt bearbeitet: 07.02.2024, 11:54 Uhr