NextGen Finals: (Zu) wenig Zuspruch in Jeddah

Die Matches der #NextGen Finals im saudi-arabischen Jeddah haben fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattgefunden. Wird dies die ATP und die WTA davon abhalten, in zukunft eben dort größere Turniere abzuhalten.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 02.12.2023, 09:34 Uhr

Am Halbfinaltag waren die Tribünen in Jeddah einigermaßen gut besucht
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Am Halbfinaltag waren die Tribünen in Jeddah einigermaßen gut besucht

Vor gar nicht allzu langer Zeit hat Mohammed bin Salman, Kronprinz von Saudi-Arabien, erklärt, dass sein Land weiterhin das sogenannte „Sports Washing“ vorantreiben werde, wenn dadurch das Brutto-Inlands-Produkt auch nur um ein Prozent steige. Gemessen am Zuschauerzuspruch, den die Teilnehmer bei den #NextGen Finals in dieser Woche erfahren haben, sollte man sich keinen Schub beim saudischen BIP erwarten.

Immerhin: Am gestrigen Halbfinaltag durfte man mit recht hoher Wahrscheinlichkeit attestieren, dass mehr Fans als Coaches in der Halle von Jeddah die beiden Siege von Arthur Fils und Hamad Medjedovic verfolgt haben. Das war in den Tagen zuvor nicht ganz so klar gewesen.

Nun war es auch in den vergangenen Jahren in Mailand ja auch nicht so, dass sich die Fans um etwaige Resttickets geprügelt haben, um die besten U21-Spieler der Welt zu sehen. Dazu kommt, dass bei der aktuellen Ausgabe mit Carlos Alcaraz und Holger Rune auch die beiden besten Spielberechtigten gefehlt haben. Und in Mailand gab es auch stets einen Lokalmatador, dem man gerne die Daumen gedrückt hat.

Bekommt Saudi-Arabien ein 1000er-Event?

Aber die Stimmung wurde den guten Leistungen, die Fils, Medjedovic und Co. gezeigt haben, zu keinem Zeitpunkt gerecht. Vielleicht ist Saudia-Arabien ja ein Land, in dem das Interesse am Tennissport nicht besonders groß ist. Das hat man auch schon bei den Schaukämpfen während der letzten Jahre sehen können - und die waren wirklich prominent besetzt.

Die Aussicht, dass sich möglicherweise ein zehntes ATP-Masters-1000-Turnier oder die WTA Finals (angesichts der sehr mäßig entwickelten Frauenrechte eine bemerkenswerte Idee) in Saudi-Arabien wiederfinden, ist aus der atmosphärischen Perspektive also eher mau. Dass die finanzielle Komponente stimmt, davon ist dagegen auszugehen. Nun müssen eben die Dachorganisationen entscheiden, was ihnen wichtiger ist.

von tennisnet.com

Samstag
02.12.2023, 11:45 Uhr
zuletzt bearbeitet: 02.12.2023, 09:34 Uhr