Nick Kyrgios erläutert die Schwachstellen von Federer, Nadal und Djokovic
Nick Kyrgios ist sich selbst sein bester Coach - und pflegt eine gute Bilanz gegen die Big Three der Tour. Jetzt hat er ihre Schwachstellen verraten.
von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet:
26.03.2019, 20:47 Uhr
Roger Federer sei zwar unglaublich talentiert und der Größte aller Zeiten, "aber er wird müde in engen Situationen", erklärte der Australier gegenüber der Daily Mail. Djokovic habe Probleme mit kurzen Bällen und komme nicht gerne nach vorne. "Außerdem kann sein zweiter Aufschlag etwas flatterhaft werden."
Und Nadal? "Liebt es, in der Defensive zu sein, man kann also ordentlich auf seine Vorhand ziehen und ausnutzen, wie weit hinten er steht."
Kyrgios' Fazit: "Sie haben Schwächen und wenn man das richtig spielt und unter Druck ausnutzt, kann man sie schlagen." Natürlich seien die Drei ein Level über dem Rest. "Aber ich denke nicht, dass sie Götter des Sports sind."
Kyrgios weiß gewissermaßen, wovon er spricht: Gegen Federer, Nadal und Djokovic unterhält er eine H2H-Bilanz von 6:6, gegen Djokovic sogar von 2:0.
Kyrgios: "Acapulco war verrückt"
Und er zeigt wenig Respekt auf dem Court vor den Big Names. "Ich geh einfach raus und mach mein Ding", so udo-lindenbergisiert Kyrgios. "Und das ändert sich nicht, egal ob ich gegen Alexander Bublik oder Federer oder Rafa spiele."
Warum er ausgerechnet den Tennisstars mehr Respekt zeigen solle, sieht Kyrgios ohnehin nicht ein. "Ich respektiere jemanden nicht deshalb, nur weil er einen Tennisball über das Netz schlagen kann. Das ist mir nicht genug."
Natürlich seien die Drei wichtig für die Tour, aber auf dem Court gehe es nicht darum, Freunde zu machen. "Ich bin daher nicht sicher, warum ich auf den Platz gehen und Rafa gegenüber so respektvoll sein sollte, dass er bereit ist, meinen Aufschlag anzunehmen", spielte Kyrgios auf den Acapulco-Zwist gegen Nadal an.
Acapulco - wo er den Titel holte und dabei gegen Nadal drei Matchbälle abwehrte - sei ohnehin verrückt gewesen. "Ich habe definitiv ein paar Jahre meines Lebens in dieser Woche verloren." Er sei jeden Tag Jetski gefahren, habe seinen besten Freund dabei gehabt - "es war wie eine Urlaubswoche". Kyrgios: "Dann passiert es, dass ich so gut spiele."
Ohnehin sei alles doch zu seriös, findet er. Auch die Diskussion um den Aufschlag von unten. Wenn er ihn probiere, sei es respektlos - bei anderen würde man sagen, es sei "technisch genial". Sein Fazit: "Tennis nimmt sich zu ernst. Ich setze mir da auch keine Ziele."
Kyrgios hofft auf Kumpel Murray
Mit Andy Murray, der gut mit Kyrgios konnte,stehe er nach wie vor in Kontakt. Murray habe ihn in Brisbane gefragt, ob sie zusammen trainieren würden, aber 9 Uhr am Morgen sei Kyrgios zu früh gewesen. Nun habe er aber mit Amanda Anisimova kürzlich um 9 Uhr trainiert - und Murray habe ihm eine Nachricht mit einem traurigen Gesicht geschickt.
"Er ist ein großartiger Typ, ich wünsche ihm nur das Beste." Er hoffe, dass Murray zurückkomme, egal, ob er noch mal ein Match gewinne. "Ich will ihn einfach gerne wieder auf der Tour haben und kämpfen sehen."