Nick Kyrgios: "Ich habe noch nicht meinen letzten Schläger zerstört"

Nick Kyrgios hat sich in einer Kolumne ungewohnt offen über seine Gefühlslage während seiner Verletzungspause über die vergangenen Monate geäußert. Er schreibt über eine neu entfachte Liebe zum Tennis, und warum das Davis-Cup-Duell gegen Deutschland der Anfang der Misere war.

von tennisnet
zuletzt bearbeitet: 29.06.2018, 08:02 Uhr

Ein neuer Mann in seinem Betreuerteam verhalf Kyrgios zu seinem Comeback und sorgte dafür, dass er das Profisein vollauf genießt, ja sogar die nervigen Einheiten im Fitnessstudio fangen an, ihm zu gefallen.

Nick Kyrgios ...

... über seine Verletzungspause: "Ich habe das Tennis vermisst. In der Vergangenheit machte ich nie einen Hehl daraus, diesen Sport manchmal nicht ausstehen zu können. Ich unterstützte Alja (Tomljanovic, Kyrgios' Partnerin, Anm) bei einigen Turnieren, und das entfachte wieder das Feuer in mir. Es wird auch wieder frustrierende Zeiten geben, ich habe bestimmt noch nicht mein letztes Racket zerstört. Aber es fühlt sich so an, als ob ich jetzt aufgewacht bin."

... über das Davis-Cup-Duell gegen Deutschland: "Nach meinem Match gegen Jan-Lennard Struff wachte ich mitten in der Nacht auf, und hatte stechende Schmerzen im Ellbogen. Ich konnte ihn nicht mehr ausstrecken. Beim Aufwärmen für das Match gegen Alexander Zverev spürte ich das Gelenk, dachte aber nicht daran, da das gesamte Land sich auf mich fokussierte. Nach einigen Aufschlägen zog sich der Schmerz bis in den Nackenbereich hoch, da wusste ich, dass es etwas heftiger ausfallen wird. Im Anschluss musste ich sehr geduldig bleiben, nicht gerade eine meiner Stärken."

... über seinen Trainer Ashcon Rezazadeh: "Er wurde mir von John Morris, meinem Manager, empfohlen. Ich bin immer sehr vorsichtig, wenn es darum geht, mein kleines Team zu erweitern. Mein Standpunkt lautet: 'Es läuft doch gut, so wie es ist.' Ash brachte mir bei, die Einheiten im Fitnessraum zu genießen. Das grenzt eigentlich an ein Wunder, normalerweise bin ich grausam anzusehen - vor allem wenn ich alleine bin. Heute achte ich mehr auf meine Routinen beim Aufwärmen und gehe nach Matches noch ins Gym."

... über die Rückkehr nach Wimbledon: "Das war schon immer ein spezielles Turnier für mich. Ich konnte zwei Mal das Juniorendoppel gewinnen, meinen Sieg gegen Rafa Nadal 2014 werde ich nie vergessen. Ich freue mich, dass wir wieder unsere alte Unterkunft von 2016 gebucht haben. Mein ganzes Team wohnt dort, und meine Mutter wird uns bekochen. Und mein Vater wird auch vorbeischauen, obwohl er nicht viel reist. Ich liebe es, ihn um mich zu haben."

Kyrgios' gesamte Kolumne gibt's auf playersvoice.com zu lesen.

von tennisnet

Freitag
29.06.2018, 08:02 Uhr