Nicolas Jarry: Vom Dopingsünder zum Aufsteiger des Jahres?
Nicolas Jarry wurde im April 2020 des Dopings überführt. Heute geht es für den Chilenen um den Viertelfinaleinzug beim ATP-Event in Halle gegen Stefanos Tsitsipas. Ein harter Weg zurück in die Spitze.
von Daniel Hofmann
zuletzt bearbeitet:
21.06.2023, 07:49 Uhr
Durch die zwangsläufige Corona-Pause im Frühjahr 2020 wirkte die Sperre von elf Monaten nach der positiven Probe fast obsolet. Sicherlich war der Weg für Nicolas Jarry trotzdem steinig als dieser im November des selben Jahres ohne Punkte bei ITF-Turnieren in der Dominikanischen Republik antreten musste. Hatte Jarry doch im Jahr 2019 mit seinem ersten ATP-Titel in Bastad Platz 38 im ATP-Ranking erreicht.
Mit guten Ergebnissen bei Challenger-Turnieren ging es 2021 zum Jahresende bis auf Platz 146 in der Weltrangliste nach vorne. Doch das darauffolgende Jahre brachte nicht den erhofften Vorstoß unter die besten hundert Plätze, stattdessen stagnierte Jarry über ein ganzes Jahr. Rutschte sogar zum Jahresende leicht im Ranking ab.
Erst im Frühjahr diesen Jahres kam der Durchbruch eines dann doch längeren Comebacks. Der Start für ein wahnsinnig starkes erstes Halbjahr, das Jarry mit den ATP-Tour-Titeln in Rio und Genf vergoldete und ihm nach dem Achtelfinale bei den French Open in dieser Woche das Karrierehoch auf Platz 28 beschert.
Auch auf Rasen kann der 27-jährige durchaus mit seinem starken Serve punkten. Sein heutiger Kontrahent Stefanos Tsitsipas (drittes Match nach 12 Uhr auf dem Center Court) durfte das schon selbst erfahren, als der Grieche 2019 beim Rasenturnier in 's-Hertogenbosch Nicolas Jarry unterlegen war. Unabhängig davon gehört Jarry bereits schon jetzt zu den Aufsteigern des Jahres, gibt es in der zweiten Jahreshälfte doch kaum Punkte zu verteidigen.