Nishikori, Nishioka, Sakamoto - in Japan wird der Teamgedanke plötzlich groß geschrieben
Yoshihito Nishioka hat seine gute Davis-Cup-Form auch in Dallas unter Beweis gestellt. Sehr zur Freude von Landsmann Kei Nishikori.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
07.02.2025, 07:12 Uhr
![Kei Nishikori und Yoshihito Nishikori beim Davis Cup gegen Großbritannien Kei Nishikori und Yoshihito Nishikori beim Davis Cup gegen Großbritannien](/fileadmin/user_upload/artikel/2025/02/nishi_nishi.jpg)
Es waren eigentlich ganz lässige Bilder, die da gestern aus Dallas auch in deutschsprachige Wohnzimmer gesendet wurden. Zum einen, weil jede Veranstaltung, bei der Dirk Nowitzki Präsenz zeigt, per se lässig ist. Die Tennisleidenschaft der Mavericks-Legende ist ja gut dokumentiert. Ein anderer Zaungast war bei der Partie zwischen Frances Tiafoe und Yoshihito Nishioka aber eher überraschend in der Players Box anwesend: Kei Nishikori.
Nishikori, mittlerweile 35 Jahre alt, scheint einfach wieder froh zu sein, noch ein paar gute Turniere auf ATP-Level spielen zu können. In Dallas hatte er gegen Tomas Machac keinen Auftrag. Umso bemerkenswerter, dass er einen Tag später seinem Landsmann gegen Tiafioe die Daumen drückte. Denn wiewohl die beiden gemeinsam am vergangenen Wochenende im Davis Cup gegen Großbritannien gewinnen konnten - als großer Socializer ist Kei Nishikori bislang noch nicht aufgefallen.
Nishioka beschert Japan Treffen mit Deutschland
Gegen die Briten war es übrigens Nishioka, der seine beiden Einzel gewann. Nishikori besorgte gegen Billy Harris das 3:2. Und dem japanischen Team damit ein Heimspiel gegen Deutschland im September geschenkt hat.
Von einer Stabübergabe im japanischen Tennis zu sprechen, wäre aber dann doch zu viel des Guten. Zum einen trennen Nishioka (67) und Nishikori 71) aktuelle nur vier Plätze in den ATP-Rankings. Und mit 29 Lenzen auf dem Buckel geht Yoshihito Nishioka auch nicht gerade als Jungspund durch.
Sehr wohl aber Rei Sakamoto. Eben der hat den Junioren-Wettbewerb bei den Australian Open 2024 gewonnen. Und profitiert von einer sehr guten Beziehung mit Kei Nishikori. Die so weit geht, dass Sakamoto und Nishikori im vergangenen Jahr beim ATP-Tour-500-Turnier in Tokio gemeinsam aufgedoppelt haben.
Sakamoto möchte nicht mit Nishikori verglichen werden
Vergleiche mit dem US-Open-Finalisten von 2014 verbittet sich der Youngster aber. „Wann auch immer ich mich mti Kei in meinem Alter vergleiche, kommt es mir vor, als wäre er in einer anderen Welt“, erzählte Sakamoto der Website der ATP. „Er hat sein erstes ATP-Turnier gewonnen, da war er gerade mal 18. Ich habe jetzt einen Challenger gewonnen.“ Die Lücke zu seinem Vorbild sei groß, werde immer größer.
Nun ist ein Erfolg bei einem Junior-Grand-Slam keine Garantie für irgendwas, auch wenn Joao Fonseca, der US-Open-Champion von 2023, die Männerszene schon ein bisschen aufgemischt hat. Aber mit Kei Nishikori als Mentor könnte es vielleicht auch für Red Sakamoto klappen.