Notlösung als Dauerlösung? US-Open-Finale künftig Montags?
Werden die US Open das erste Grand-Slam-Turnier mit einem permanenten Finale am Montag? Diskussionen darüber sind im Laufen.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
20.10.2011, 16:13 Uhr

In den letzten vier Jahren war das US-Open-Finale der Herren witterungsbedingt stets auf den Montag verlegt worden. Diese ursprüngliche Notlösung könnte nun jedoch zum Normalfall werden, denn die Organisatoren überlegen derzeit intensiv, den Zeitplan bereits für 2012 entsprechend zu ändern. Das teilte Turnierdirektor Jim Curley der AP (Associated Press) in einem telefonischen Interview mit. Die Diskussionen mit dem Fernsehsender CBS, der seit 1968 von den US Open überträgt und einen Vertrag bis 2014 hat, seien schon seit dem letzten Monat im Gang.
Initiiert wurden diese Verhandlungen durch die klar geäußerte Vorstellung der Spieler, dass – wie bei jedem anderen Grand Slam – zwischen Halbfinale und Endspiel ein Tag Pause sein sollte. Dafür äußerte Curley aufgrund des „immer physischer werdenden Spiels“ Verständnis, man wolle diesem Wunsch daher gerecht werden. Dazu gäbe es zwei realistischste Optionen: Man weitet das Hauptbewerbsprogramm auf 15 Turniertage aus und verschiebt das Herren-Finale von Sonntag auf Montag, das Damen-Endspiel würde dann statt Samstagabend erst am Sonntag stattfinden. Die andere mögliche Lösung sähe vor, das Halbfinale künftig am Freitag auszutragen und das Match um den Titel weiterhin am Sonntag.
Es geht um sehr viel Geld
Das Board of Directors des US-Tennisverbands (USTA) sei jedoch auch dabei, noch andere Möglichkeiten zu überprüfen. „Der Prozess kommt jetzt erst so richtig ins Laufen“, meinte Curley, „jetzt wird einmal alles auf den Tisch gelegt.“ Die Verhandlungen könnten in der Tat noch länger andauern, steht doch auch viel Geld auf dem Spiel. Derzeit werden im Verlauf des Turniers Tickets für insgesamt 26 Sessions verkauft, bei einer Formatänderung könnten ein oder zwei Sessions verloren gehen – und damit für die USTA mehrere Millionen Dollar. Auch eine Änderung der TV-Rechte wäre erforderlich. Aus diesem Grund gilt es, eine für alle Parteien akzeptable Lösung zu finden. Vorliegen müsste diese für 2012 bis spätestens April.
Von Spielerseite gibt’s zu den angedachten Turnierplan-Änderungen schon eine erste positive Stimme – und zwar von niemand Geringerem als dem 16-fachen Grand-Slam-Gewinner und fünffachen US-Open-Champion Roger Federer. „Es sind gute Neuigkeiten, dass man sich über den Turnierplan Gedanken macht“, meinte der Schweizer. „Das ist der richtige Schritt für unseren Sport. Ich bin erfreut darüber, dass die USTA ein offenes Ohr für die Anliegen der Spieler hat und bin sehr froh über diese Entwicklungen.“(Text: MaWa; Foto: GEPA pictures)