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Novak Djokovic, Alexander Zverev und das Geheimnis eines Grand-Slam-Siegs

Novak Djokovic greift nach seinem 25. Major-Titel, Alexander Zverev sehnt sich nach wie vor nach seinem ersten. Sind die Unterschiede wirklich so groß?

von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet: 09.07.2024, 15:46 Uhr

Novak Djokovic hat am Dienstag einen guten Eindruck hinterlassen
© Getty Images
Novak Djokovic hat am Dienstag einen guten Eindruck hinterlassen

Alexander Zverev saß einigermaßen gefasst in seiner Presserunde nach dem Fünf-Satz-Aus gegen Taylor Fritz am Montagabend.

Auf die Frage, ob ein solches Aus, wieder nach einer Verletzung, wieder in Topform, etwas mit seinem Kopf mache, antwortete Zverev offen: Ja. Gegen Rafael Nadal war er 2022 im Halbfinale der French Open nah dran, als er umknickte und das restliche Jahr ausfiel. Nun, in Wimbledon, spielte er so stark auf Rasen wie noch nie - und verletzte sich am Knie. Manchmal denke er: Vielleicht solle es einfach nicht sein für ihn. 

Und dann: Ist da Novak Djokovic. Der hatte sich ebenfalls am Knie verletzt in Paris, ein Start in Wimbledon schien nicht möglich. Und nun steht der Djoker im Viertelfinale, er spielt das beste Tennis seines bislang vermurksten Jahres. Und darf sich gute Chancen auf Wimbledon-Sieg Nummer 8 ausrechnen. 

Ob der erste große Sieg entscheidend sei - und was sich damit geändert habe, wurde Djokovic nun gefragt. Und die Antwort lautete mehr oder weniger: Alles. 

Djokovic: Flügel nach dem Davis-Cup-Sieg 2010

2008 hatte der Serbe bei den Australian Open triumphiert, "das hat das Eis gebrochen". Aber: “Ich habe drei Jahre bis zum nächsten gebraucht.” Es habe gedauert bis er verstanden habe, was nötig sein, gegen die Dominatoren Federer und Nadal zu siegen. Er habe sein Tennisspiel verbessert, sein mentales ebenso, sei auch als Mensch erwachsener geworden, stärker. 

Und es habe Schlüsselmomente gegeben: den Davis-Cup-Sieg mit Serbien in 2010, “danach hatte ich Flügel”. Die ihm anschließend zu einer der besten Spielzeiten verhalfen. “Ich habe 40 Matches am Stück gewonnen, drei von vier Grand-Slam-Turnieren”, reflektierte Djokovic die Spielzeit 2011. “Da habe ich begonnen daran zu glauben, dass ich es verdiene, an der Spitze zu stehen. Dass ich besser werden kann als Federer und Nadal.”

Es gebe verschiedene Herausforderungen im Tennis, mehrere Ebenen, so Djokovic. Einen Majortitel zu gewonnen. Dann die Nummer 1 zu werden. Denn mehrere Grand Slams zu holen. Und darüberhinaus das auf viele Jahre zu schaffen, auch die Nummer 1 mehrere Jahre zu stellen. 

“Zverev verdient definitiv einen Grand-Slam-Titel Slam-Titel”

Er wisse aber, wie schwierig das sei. Und Alexander Zverev sei dafür ein gutes Beispiel. “Wenn man seine Ergebnisse sieht, wenn man sein Spiel sieht, alles was er erreicht hat, verdient er definitiv einen Grand-Slam-Titel Slam-Titel, oder? Aber er war so nah dran gegen Dominic Thiem bei den US Open. Er stand gegen Alcaraz im Finale von Roland Garros. Viele Mal im Halbfinale. Er kommt immer näher und näher.”

Aber es sei nicht einfach. Und je öfter man leer ausgehe, umso mehr denke man darüber nach. Umso mehr Druck entstehe, wenn man wieder um den Titel spiele. “Dann beginnt man, an sich zu zweifeln.”

Djokovics Fazit: “Letztlich gibt es viele unglaublich gute Spieler, die nie einen Grand-Slam-Titel gewonnen haben, es aber verdienen würden. Grand Slams sind einfach völlig andere Hausnummern als andere Turniere.”

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