tennisnet.com ATP › Grand Slam › French Open

"Ich musste etwas ändern"

Die Mission French-Open-Titelverteidigung hat für Novak Djokovic mit einem Arbeitssieg gegen Marcel Granollers begonnen. Am Rande des größten Sandplatzturniers der Welt sprach der Serbe über die spezielle Verbindung zu seinem neuen Coach Andre Agassi und die Gründe für die Veränderungen in seinem Umfeld.

von Björn Walter
zuletzt bearbeitet: 30.05.2017, 14:33 Uhr

Andre Agassi und Novak Djokovic funken auf einer Welle

Ob das Projekt "Djokassi" in Roland Garros zur Erfolgsgeschichte wird, lässt sich wohl erst in der späten Turnierphase abschließend beantworten. Der Auftakt verlief noch etwas holprig: Djokovic benötigte 2:27 Stunden, um den Spanier Marcel Granollers in drei Sätzen vom Court Philippe Chatrier zu arbeiten. Den Glanz, den der "Djoker" auf dem Platz vermissen ließ, suchten die Kameraobjektive auf der Tribüne.

Dort hatte Andre Agassi Platz genommen - und sich während der Partie von seiner entspannten Seite gezeigt. Diese Gelassenheit strahlt auch sein Schützling im großen Interview mit der französischen Sportzeitung L'Equipe aus. Djokovic betont, dass er zwar immer noch ehrgeizig sei, Familienleben und seinen Beruf als Tennisprofi aber mittlerweile sehr strikt trennen könne:

Sinneswandel beim "Djoker"

"Ich war ein Krieger auf dem Platz, nichts anderes hat für mich existiert. Nun ist es so: Wenn ich Tennis spiele, spiele ich Tennis. Gehe ich aber nach Hause, bin ich kein Tennisspieler mehr, sondern Ehemann, Freund und Sohn." Im letzten Jahr habe ein Sinneswandel bei ihm eingesetzt, so Djokovic weiter. "Ich spürte, dass ich etwas ändern muss. Ich wollte neue Prioritäten setzen, neue Dinge erleben."

Nach dem Ende der Zusammenarbeit mit Boris Becker trennte sich der Weltranglisten-Zweite vor wenigen Wochen auch von seinem langjährigen Mentor Marian Vajda samt Betreuerteam. Mit dem neuen Mann am Ruder sei er auf einer Wellenlänge, sagt Djokovic. "Wir denken sehr ähnlich, haben viel miteinander geredet - über alles. Das Beeindruckende an Andre ist, dass er seine Erfahrungen, Gefühle und seine Meinung über mich ehrlich kundtut. Er ist sehr respektvoll, hat ein gutes Timing und weiß, wann er etwas sagen muss."

Hier geht es zum ausführlichen Interview in der englischen Übersetzung.

Die French Open im Überblick

von Björn Walter

Dienstag
30.05.2017, 14:33 Uhr