Djokovic über Hitzeschlacht: „Wir sind Teil einer Industrie“
War es am Donnerstag hitzebedingt noch vertretbar, Tennis zu spielen? Novak Djokovic ist sich nicht ganz sicher.
von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet:
18.01.2018, 21:20 Uhr
Es war eine pure Hitzeschlacht am vierten Spieltag in Melbourne, und auch das Match zwischen Novak Djokovic und Gael Monfils nahm sich hiervon nicht aus. Monfils klagte gar, 40 Minuten lang einen Hitzeschlag gehabt zu haben. Bei allem Für und Wider, auch das im Falle einer Absage enttäuschte Publikum im Sinne... War es verantwortlich, Tennis zu spielen?
"Wir sind Teil einer Industrie. Unser Sport ist zur Industrie geworden, wie alle globalen Sportarten. Es ist mehr Business als Sport", sagte Djokovic im Anschluss an das Spiel. Zu bestimmten Zeiten störe ihn das, und natürlich sehe er auch, wie bevorteilt man sei, finanziell so gut dazustehen. Im selben Moment sei das Wichtigste aber die Gesundheit. Und das, was nach der Karriere passiere. "Und da quälen sich einige. Sie können nicht mehr laufen, rennen, joggen. Sie ringen irgendwie, sei es gesundheitlich oder körperlich."
"Man muss darüber sprechen"
Wenn er von einer "Industrie" spreche, meine er, dass es immer mehr Events gebe, ohne Anzeichen, dass über eine kürzere Saison diskutiert werde, sagte Djokovic weiter. "Wir machen immer mehr - offizielle Events, inoffizielle Events. Aus Spielersicht ist man ständig gehetzt. Man muss die verpflichtenden Turniere spielen. Man muss ständig viele Punkte verteidigen, weil davon alles abhängt. Man ist Woche für Woche dieser Dynamik ausgesetzt. Auf Dauer ist das etwas viel."
Natürlich sei dies frei gewählt, schränkte Djokovic ein. Man könne sich aussuchen, ob man spielen wolle oder nicht. "Aber ich denke dennoch, dass es rationale Diskussionen darüber geben sollte. Über Regeln oder bestimmte Dinge, die das Wohlergehen der Spieler betreffen."