Osaka und Azarenka plädieren für Mutterschaftsgeld

Seit 2019 gibt es auf der WTA-Tour für zurückkehrende Tennismütter eine Ausnahmeregelung bezüglich Ranking und Setzung. Den mehrfachen Grand-Slam-Championessen Naomi Osaka und Victoria Azarenka geht das nicht weit genug und machen sich deshalb für die Einführung eines Mutterschaftsgeldes stark.

von Dietmar Kaspar
zuletzt bearbeitet: 10.08.2024, 13:03 Uhr

In Sachen Mutterschaftsgeld ziehen Naomi Osaka und Victoria Azarenka am gleichen Strang.
© Getty Images
In Sachen Mutterschaftsgeld ziehen Naomi Osaka und Victoria Azarenka am gleichen Strang.

Große Namen wie Margaret Court, Evonne Goolagong und Kim Clijsters dürften ein großer Ansporn für Naomi Osaka und Victoria Azarenka gewesen sein, nach der Geburt ihrer Kinder wieder als Profispielerinnen auf die Tour zurückkehren. Neben Court, die nach ihrem Comeback sogar drei Grand-Slam-Turniere in einem Jahr gewinnen konnte, schmückten sich auch Goolagong und Clijsters nach der Babypause mit Major-Ehren.

Azarenka mit Comeback ohne Sonderregelungen

Ohne die Sonderregelung von 2019 kehrte Victoria Azarenka 2017 nach genau 12 Monaten wieder zurück auf die Tour. Damals konnten die Spielerinnen zwar mit einem geschützten Ranking an einer gewissen Zahl an Turnieren teilnehmen, wurden aber nicht analog ihrer geschützten Platzierung gesetzt. Seit der Änderung 2019 wird verhindert, dass solche Spielerinnen in der Auftaktrunde auf gesetzte Teilnehmerinnen treffen können.

Dennoch sieht die Belarussin diesbezüglich noch weiteren Verbesserungsbedarf: „Es gibt noch viel mehr, was sich ändern muss und ich hoffe, wir sind auf dem richtigen Weg dies zu tun“, so Azarenka zu Beginn des Jahres gegenüber der BBC Sports in Brisbane. „Ich denke, der wichtige Teil besteht darin, den finanziellen Teil des Mutterschaftsurlaubs zu ändern. Ich denke, das wäre ein großer Gewinn für Frauen im Allgemeinen. Also hoffe ich, dass wir die Ressourcen finden um das zu tun.“

Als zweimalige Grand-Slam-Gewinnerin sieht sie sich selbst noch privilegiert: „Ich schätze, ich habe mehr finanzielle Sicherheit als einige Spielerinnen, die außerhalb der Top 100 sind und vielleicht die gleichen Wünsche und Ambitionen haben, ein Kind zu bekommen und weiterhin ihren Job zu machen.“

Osaka mit hohen Zielen

Dass für Osaka nur die ganz großen Trophäen den Reiz für ihre Rückkehr ausmachen, bekräftigte die Japanerin mehrfach. Auch sie sieht großen Verbesserungsbedarf bei der Rückkehr für die Jungmütter: „Ein Kind zu haben sollte sich auf der Tour definitiv nicht wie eine Strafe anfühlen. Bei den meisten Sportlerinnen gibt es meiner Meinung nach Diskussionen darüber, dass sich die Karriere dramatisch verändern oder zu Ende gehen wird, weil man ein Kind hat. Daher ist es sehr wichtig, sie mehr wertzuschätzen und ihnen mehr Optionen zu bieten.“

Bislang sind es in der Mehrheit erfolgreiche Spielerinnen mit besseren finanziellen Möglichkeiten wie Serena Williams Caroline Wozniacki und Angelique Kerber, die nach einer Babypause das Comeback starten. Die Einführung eines Mutterschaftsgeldes würde definitiv auch anderen Spielerinnen die Fortführung ihres Berufs nach einer Schwangerschaft ermöglichen.

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Freitag
15.03.2024, 16:45 Uhr
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